80 Kilometer über der Erde: Silberne Wolken verzaubern den Nachthimmel

(js 4.7.24) Am 28. Juni 2024 konnten Himmelsbeobachter in weiten Teilen Mitteleuropas, so auch in Nußloch, ein faszinierendes atmosphärisches Phänomen bestaunen: Leuchtende Nachtwolken, auch bekannt als Noctilucent Clouds (NLC), zeigten sich als silbrig schimmernde Schleier am nächtlichen Himmel.
Diese seltenen Wolkenformationen entstehen in einer Höhe von etwa 81 bis 85 Kilometern, weit oberhalb der gewöhnlichen Wetterwolken. Sie bilden sich in der Mesopause, der kältesten Schicht der Erdatmosphäre, wo Temperaturen von bis zu -90°C herrschen. Dort kondensiert Wasserdampf an winzigen Staubpartikeln, vermutlich meteoritischen Ursprungs, und bildet Eiskristalle.

Leuchtende Nachtwolken sind typischerweise in den Sommermonaten zu beobachten und besonders um die Zeit der Sommersonnenwende. Sie werden sichtbar, wenn die Sonne bereits unter dem Horizont steht, aber ihre Strahlen noch die hohen Atmosphärenschichten erreichen und die Eiskristalle zum Leuchten bringen.

Experten weisen darauf hin, dass diese Wolken nicht mit den tieferliegenden polaren Stratosphärenwolken verwechselt werden sollten, die in Höhen von 22 bis 29 Kilometern auftreten. Die beobachteten NLCs am 28. Juni waren ein besonders eindrucksvolles Beispiel dieses faszinierenden Naturschauspiels und boten Hobbyastronomen und Nachthimmelbegeisterten ein unvergessliches Erlebnis.