Nußlocher Brunnenfest:
Fast so schön wie sonst nur die Kerwe

(dfdr – 20.4.18) „Fast noch schöner als die Nußlocher Kerwe“. Auf dem Brunnenfest war dies öfter zu hören. Kein Wunder, bei der extrem schönen Wetterlage. Doch jede Feierlichkeit hat seinen Reiz, im April ebenso wie im September. Wenn mit beginnendem Frühjahr der Verbund Nußlocher Selbständiger VNS zum Fest auf dem Lindenplatz einlädt, ist dies oft ein Garant für ein schwungvolles Wochenende rund um den plätschernden Brunnen der „Brunnenhex“.

Genau auf diese fröhliche Gemeinschaft in der Ortsmitte kam auch Bürgermeister Joachim Förster zu sprechen, der bei der Eröffnung zum 21. Brunnenfest das Engagement der örtlichen Selbständigen lobte. „Einiges von der lokalen Leistungskraft und dem Angebot in der Gemeinde ist über dieses Wochenende in der Ortsmitte vertreten, seitens der Verwaltung können wir das durchaus hervorheben und wir freuen uns darüber sehr“ meinte der Bürgermeister bei der Eröffnung. Und auch Hans Trautmann, Vorsitzender des VNS, durfte auf die umfangreiche Programmgestaltung verweisen, die den Aufenthalt wieder zu einem puren Vergnügen machte. Denn nicht nur schmackhafte Küche wurde angeboten, nicht nur Handwerk und Dienstleitung präsentiert, auch Sport und Musik fanden Eingang in das Programm.

Fröhliche Kinderstimmen des Kinderchores der Musikschule Nußloch sorgten bereits am Samstag für die Einstimmung, die Jugendabteilung des Musikvereins bot danach Proben aus dem erarbeiteten breiten Repertoire. Sport und Rhythmik, damit punkteten die Turnkinder der SG, während konzentriertes und präzise Abläufe bei den Judo Vorführungen angesagt war.

Auf dem Lindenplatz waren bereits am Samstag die Sitzplätze rar, es herrschte Leben und Gedränge. Was sich am Abend noch verstärkte, als nach dem Musikverein die Band „Calipo“ die Bühne betrat. Man hatte etwas umarrangiert in der Organisation, den Bühnenbereich auf die östliche Seite verschoben und so neuen Raum gewonnen. Was ankam, wie unschwer bei der Riesenparty am Abend mit der „One night Stand“ Band zu erkennen war.

Verkaufsoffen war der Sonntag, die Gewerbeschau bot einen Einblick in die Tüchtigkeit des Nußlocher Handwerks. Ob Meisterbetrieb im Malergewerbe, Fliesenleger oder Türen, Tore oder Insektenschutz, ob es Fragen waren nach erneuerbaren Energien oder nach Dachsanierungen: Die qualifizierten Nußlocher Fachleute standen mit Rat und Tat den Interessenten zur Verfügung.

Wo die Kettensäge kreischte war der Hinweis auf Garten- und Holzarbeiten nicht weit, doch gekonnt wurde aus einem Holzklotz eine kreative Figur. Zu Kaffee und Kuchen war eingeladen, Geschenkideen anliegender Geschäfte gaben neuen Raum für Möglichkeiten und Gesundheitsratschläge samt gesundem Kochen und gesunder Ernährung fanden Zuspruch.

Bleibt natürlich die Frage nach der Verköstigung auf solch einem Fest. Ob griechische Spieße, ungarisches Langosch oder mehr argentinische Empanadas, Waffeln süß, Crepes oder im Pizzakleid: für die Feinschmecker war einiges geboten rund um den Platz der Freude. Natürlich, deftige Wurst und gute Biere fehlten nicht, genauso wenig wie ausgewählte Weine bester Qualität. Chicken Nuggets wurde gerne gegessen, Pommes durften auch nicht fehlen. Ebenso wenig wie Schleckereien am Mandelstand.

Umrahmt und eingekleidet war natürlich alles in den musikalisch-kulturellen Teil, der am Sonntag mit den „Luna Boys“ nach dem Kirchgang eingeläutet wurde. Sportarten wie Viet Vo Dao und Viet Tai Chi lassen nun manchen Anfänger Interesse zeigen für diese Sportart, der Tanzclub mit Hipp-Hopp war ein Hingucker nicht nur für die junge Generation. „Who Cares“ sorgte für angenehme Cover-Unterhaltung in neuem Stil, die Akustik Band „Clou“ ist aus der derzeitigen Nußlocher Musiklandschaft kaum mehr wegzudenken. Hier kamen junge Gitarren- und Gesangsanfänger auch erstmals mit der Chance auf Publikumskontakt auf die Bühne.

Ja, das Publikum beim Brunnenfest war stattlich versammelt, am Sonntagnachmittag war erneut eines der i-Tüpfelchen geboten: eine Modenschau unter sonnenklarem, strahlenblauen Himmel. Modetrends, durchaus erschwinglich und „in“ konnten begutachtet werden, in Verbindung mit schicken Brillen gar als ideale Kombination. So wie es hier auf dem Laufsteg und auf dem Platz ob der Hingucker eng wurde, herrschte teilweise vor den Kinderkarussells dichtes Gedränge.

Und selbst ab drei Jahren gefiel es den Neueinsteigern beim schnell sich drehenden Kettenkarussell. Die untere Hauptstraße wurde zur Meile für die Auto- und Fahrradshow, dazwischen durfte in ruhigem Ambiente Uhren, Schmuck und Brillen beschaut werden. An die 50 Aussteller und Akteure hatten sich auf das Nußlocher Brunnenfestwochenende vorbereitet und in gelungenem Zusammenspiel den Auftakt für die diesjährige Feier- und Festsaison in der Mondspritzergemeinde gelegt.

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