Wir suchen den Gartenschläfer in Leimen, Nussloch und Sandhausen
(ck – 4.9.21) Der Gartenschläfer (Eliomys quercinus) gehört neben dem Siebenschläfer und der Haselmaus zur Familie der Bilche, den sogenannten Schlafmäusen.
Aussehen
Charakteristisch ist das schwarze Band über dem Auge bis hinter das Ohr. Diese Gesichtsmaske macht die kleine Schlafmaus unverwechselbar und bringt ihr den Spitznamen Zorro ein.
Lebensraumansprüche
Der Gartenschläfer kommt in Wäldern, Weinbergen, Gärten und auf Streuobstwiesen vor. Gelegentlich lebt er auch in Gebäuden. In Sandhausen ist das Waldgebiet am Ortsrand ein ideales Wohngebiet für die Gartenschläfer. Das Gleiche gilt für Nussloch und Leimen mit Wohngebieten in Waldrandnähe. Die Gärten bieten Nahrung und der Wald alte Bäume mit Nisthöhlen und anderen Verstecken. Das Waldgebiet zwischen Galgenbuckel, Friedhof, Stadion und Neubaugebiet ist vielfältig genug, um einer ganzen Reihe von Tieren Lebensraum zu bieten. Eine weitere Reduktion des Waldgebiets wäre sehr einschneidend.
Lebensweise
Der Gartenschläfer ist dämmerungs- und nachtaktiv. Er baut sich kugelige Schlafnester aus Gras, Laub und Federn sowie Haaren. Diese findet man in Baum- und Felshöhlen, aber auch in Mauerspalten, Nistkästen und großen Vogelnestern. Der Winterschlaf dauert von Ende Oktober bis April.
Das Vorkommen des in Europa heimischen Gartenschläfers ist in den letzten 20-30 Jahren um ca. 50 % zurückgegangen. Die Art wird mittlerweile in der Roten Liste Deutschlands (2020) als stark gefährdet eingestuft. Mit mehr als 10 % der weltweiten Bestände trägt Deutschland eine besondere Verantwortung für den Erhalt des Gartenschläfers und seines Lebensraumes.
Im Rahmen des „Bundesprogramms Biologische Vielfalt“ und des Projekts „Spurensuche Gartenschläfer“ (www.gartenschlaefer.de) soll die Kenntnis seiner Verbreitung aktualisiert, werden, welche auch Grundlage für zukünftige Schutzkonzepte sein wird. Einen Überblick zum aktuellen bundesweiten Kenntnisstand der Verbreitung liefert die Meldestelle von „Spurensuche Gartenschläfer“ (www.meldestelle.gartenschlaefer.de), wo Interessierte ihre Gartenschläfernachweise deutschlandweit melden können.
Seit November 2020 ist die Arbeitsgruppe Wildlebende Säugetiere Baden-Württemberg e.V. (AGWS; www.agws-bw.de) für die Erfassung des Gartenschläfers in Baden-Württemberg verantwortlich. In diesem Zusammenhang möchten wir Sie um Ihre Mithilfe bitten:
- Haben Sie in den letzten 5 Jahren Gartenschläfer in Baden-Württemberg festgestellt?
- Sind Ihnen Gartenschläferfunde oder Beobachtungen von anderen Personen gemeldet worden?
Bitte teilen Sie uns ([email protected]) Ihnen bekannte Gartenschläfer-Vorkommen und die genauen Angaben zum Fund/zur Beobachtung mit. Eine Zusammenstellung der benötigten Angaben finden sie hier (www.agws-bw.de/gsibw).
Mögliche Rückfragen beantworten wir gern.
https://www.gartenschlaefer.de/wp-content/uploads/2019/03/Gartenschläfer_Steckbrief.pdf
Zusammengestellt von C. Kienle
Nussloch Lokal - Zeitung - OnlinezeitungKurz-URL: https://nussloch-lokal.de/?p=141928