Naturschutzbeauftragter Gunther Schwabbauer setzt auf Erhalt natürlicher Lebensräume für Bienen
(gs 14.8.24) Fast drei Viertel aller nestbauenden Wildbienenarten in Deutschland nisten im Erdboden, was ein großes Potenzial für den Bienenschutz bietet. Diese erdnistenden Bienen bevorzugen jedoch Nistplätze, die oft nicht mit der menschlichen Ästhetik übereinstimmen. Es sind gerade die vegetationsarmen und freien Bodenstellen, wie ungepflegte Fußballplätze, Trampelpfade, Feldwege und verwilderte Gärten, die von diesen Bienen als Nistplätze genutzt werden.
Die Erhaltung solcher Nistplätze im Garten kann einfach sein, wenn man sein ästhetisches Empfinden nach den Bedürfnissen der Natur ausrichtet, anstatt nach den Vorlieben ordnungsliebender Nachbarn. Indem man nicht alle Gartenbereiche umgräbt oder mit Mutterboden und Dünger verbessert, können geeignete Nistmöglichkeiten erhalten bleiben.
In den letzten Jahren sind viele Wildbienennester durch die zunehmende Befahrung von Feldwegen verloren gegangen. Als Reaktion darauf wurde im Brunnenfeld ein Nisthang mit Gelbfein und Löß geschaffen, indem ein Hügel mit lokalem Lehmboden aufgeschichtet wurde. Dieser Lehm entspricht dem Nistsubstrat lokaler Populationen erdbewohnender Bienen. Entscheidend für die Besiedlung sind jedoch ein sonnenexponierter, trockener Standort und ein ausreichendes Angebot an passenden Futterpflanzen in der Nähe.
Zusätzlich wurden echte Tonstücke ausgelegt, damit die Bienen ihre Höhlen im Holz und in Stängeln verkleben können. Glockenblumen und Trinkstellen wurden ebenfalls aufgestellt, und die Fugen der Natursteine sind mit Lehm ausgefugt, da einige Wildbienen ihre Nester in Lehmfugen bauen.
P.S. Die ersten Untermieter sind schon eingezogen.
Gunther Schwabbaur
Nussloch Lokal - Zeitung - Onlinezeitung
Kurz-URL: https://nussloch-lokal.de/?p=179388