Vom Gutshaus zum Steinbruch:
30 Jahre Theater der IGV Nußloch

IGV: Der Bauernprophet

(eme 20.12.24) Die Interessengemeinschaft Volksschauspiele (IGV) Nußloch blickt auf eine bewegte 30-jährige Geschichte zurück, die 1994 mit der Wiederbelebung der Tradition der Volksschauspiele auf einer Freilichtbühne begann. Engagierte Bürger aus Nußloch fanden sich zusammen, um diese Idee in die Tat umzusetzen, und legten damit den Grundstein für eine beeindruckende Erfolgsgeschichte.

Die Premiere der IGV fand 1994 mit dem Stück „Der Bauernprophet“ von Rudolf Lehr statt. Etwa 300 Zuschauer verfolgten die Aufführung im Anwesen der Familie von Bettendorf, was den Auftakt für eine Reihe von erfolgreichen Inszenierungen bildete. In den ersten Jahren diente das Gutshaus und der Hof der Familie von Bettendorf als Spielstätte, bis 1997 ein bedeutender Umzug erfolgte.

IGV: Romeo und Julia

Ab 1997 verlegte die IGV ihre Aufführungen in einen naturbelassenen Steinbruch am Ortsrand von Nußloch. Diese einzigartige Location erwies sich als Glücksgriff: Sie bot Platz für eine Tribüne mit über 800 Sitzplätzen und verlieh den Inszenierungen eine ganz besondere Atmosphäre. Die natürliche Kulisse des Steinbruchs wurde zum Markenzeichen der IGV und trug maßgeblich zur Beliebtheit der Aufführungen bei. Im Laufe der Jahre hat die IGV Nußloch ein breites Spektrum an Stücken auf die Bühne gebracht, darunter:

1994: Der Bauernprophet
1998/1999: Mit Heckerhut und Gockelsfeder
2000: Schneewittchen
2001: Armer Alter Schorsch
2002/2003: Wilhelm Tell
2004: Dornröschen
2005/2006: Schinnerhannes, der Lumbehund – der Galgestrick
2007/2008/2016: Don Camillo und Peppone
2009/2010: Jedermann
2011/2012: Der Fröhliche Weinberg
2013: Die Heiratsvermittlerin
2014: Der Raub der Sabinerinnen
2015: Der Besuch der alten Dame
2015 (Winterstück): Die 12 Geschworenen
2017: Der Glöckner von Notre Dame
2018: Michel aus Lönneberga / In 80 Tagen um die Welt
2019: Der Hauptmann von Köpenick
2021: Diener zweier Herren
2022: Don Quixote
2023: Die drei Musketiere
2024 (Jubiläumsstück): Romeo und Julia

Die IGV Nußloch nutzt alle Möglichkeiten, die eine Freilichtbühne bietet, um ihre Inszenierungen zu bereichern. Dazu gehören der Einsatz von Wagen und Tieren, beeindruckende Lichteffekte und monumentale Bühnenbilder. Ein großes Ensemble aus engagierten Darstellern bringt die Stücke zum Leben und begeistert das Publikum Jahr für Jahr. Seit der Gründung haben über 200.000 Zuschauer die Aufführungen im Steinbruch Nußloch besucht, was die IGV zu einem wichtigen kulturellen Faktor in der Region gemacht hat. Die Kombination aus professionellem Amateurtheater und der einzigartigen Atmosphäre unter freiem Himmel hat sich als Erfolgsrezept erwiesen.

Vorstand und Organisation
Auch hat die IGV Nußloch in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung in ihrer Vorstandsstruktur erlebt. Der aktuelle Vorstand spiegelt einen gelungenen Generationenwechsel wider, der frischen Wind und neue Perspektiven in den Verein bringt. An der Spitze steht Heiko Richter als 1. Vorsitzender, unterstützt von Bianca Mundelsee als 2. Vorsitzende. Das Team wird vervollständigt durch Bärbel Wellmann (Finanzen), Kirsten Wilfing-Ziegler (Schriftführerin) sowie Christina Rehn und Daniel Höhr, die gemeinsam für Ticketing, Homepage und Social Media verantwortlich sind.
Diese Verjüngung des Vorstands zeigt sich besonders in den innovativen Marketingstrategien, wie der kreativen Werbekampagne für „Romeo und Julia“, die von Christina Rehn und Daniel Höhr geleitet wurde.

Regisseure und künstlerische Leitung
In den frühen Jahren war Peter Nassauer als Regisseur tätig. Er inszenierte unter anderem 2015 „Der Besuch der alten Dame“ von Friedrich Dürrenmatt in kurpfälzischem Dialekt. Seit vielen Jahren prägt Georg Veit als Hauptregisseur die Inszenierungen der IGV Nußloch. Veit, der auch als künstlerischer Leiter des Capitol Mannheim tätig war, brachte seine umfangreiche Erfahrung im Bereich Musiktheater und Kindertheater ein. Unter seiner Regie entstanden zahlreiche bemerkenswerte Produktionen wie „Die drei Musketiere“ (2023), „Don Quixote“ (2022) und „Der Hauptmann von Köpenick“ (2019). Veit zeichnet sich durch seine kreative Vision aus und hat maßgeblich dazu beigetragen, das Ensemble zu einem fast professionellen Niveau zu entwickeln.

Für die Zukunft plant die IGV Nußloch weitere spannende Projekte. So wird für den Sommer 2025 bereits eine neue Inszenierung vorbereitet, die „wohlig-schauerliche Stunden“ verspricht. Der Vorverkauf für diese Aufführung startet am 16. März 2025, Lassen sie sich überraschen wenn die Vampire in Nußloch Einzug halten.



 

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