Absage des Faschingsumzugs – Eine schwere Entscheidung

(aus dem Rathaus 4.3.25) Gestern wurde die Entscheidung getroffen, den Faschingsumzug in Nußloch abzusagen. Diese Entscheidung ist uns allen nicht leicht gefallen. Ich weiß, wie viel Zeit, Mühe und Herzblut viele Vereine und Gruppen in die Vorbereitung gesteckt haben – umso mehr tut es mir leid für all diejenigen, die nun enttäuscht sind.

Doch gerade mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen mussten wir abwägen, was verantwortbar ist. Ein ausgearbeitetes Sicherheitskonzept liegt selbstverständlich vor – so zu tun, als hätte Nußloch hier jahrelang geschlafen, ist schlicht falsch. Aber die Herausforderung lag darin, die Zahl der zusätzlichen Besucher, die an diesem Tag nach Nußloch geströmt wären, realistisch einzuschätzen. Ob es 2.000, 5.000 oder gar 10.000 Menschen mehr geworden wären, ließ sich in der Kürze der Zeit nicht seriös bewerten. Eine so kurzfristige Anpassung der Sicherheitsmaßnahmen, der Rettungskräfte aber auch nur der Verkaufsstände ist schlicht nicht machbar.

Dabei geht es nicht nur um das Risiko durch gezielte Gewaltakte – sondern auch um ganz alltägliche Gefahren. Ein zu voller Lindenplatz, eine überfüllte Straße, ein unkontrollierter Moment, in dem jemand unter einen Traktor gerät – und plötzlich hätte der „Nußlocher Umzug“ eine ganz andere, tragische Bedeutung. Dieses Risiko wollten und konnten wir nicht eingehen.

Gleichzeitig arbeiten wir gemeinsam mit den Vereinen an Alternativen. Leider war es heute, aufgrund geschlossener Schulen und Kindergärten, nicht möglich, spontan ein alternatives Angebot auf die Beine zu stellen. Aber wir werden uns Gedanken machen, ob und wie wir den Faschingsumzug nachholen können.
Eines ist mir besonders wichtig: Dass nun manche den furchtbaren Anschlag in Mannheim für politische Debatten missbrauchen, ist schäbig. Nußloch wird sich niemals einschüchtern lassen! Unsere Traditionen und unsere Veranstaltungen werden bleiben – und wir werden auch in Zukunft bereit sein, in ihre Sicherheit zu investieren. Hier geht es nicht um Herkunft oder Nationalität. Es geht um unser gemeinsames Miteinander.

Lasst uns zusammenhalten – für Nußloch, für unsere Feste und für unsere Gemeinschaft.