Anteil der Bevölkerung mit Einwanderungsgeschichte in Baden-Württemberg weiter gestiegen
Mikrozensus 2024 des Statistischen Landesamtamtes Baden‑Württemberg: Fast jede dritte Person hat familiäre Zuwanderungserfahrung
(mar 24.05.25) Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg mitteilt, hatten im Jahr 2024 rund 3,55 Millionen der insgesamt 11,2 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner des Landes eine Einwanderungsgeschichte. Das entspricht einem Anteil von 31,7 % – also fast einem Drittel der Bevölkerung.
Diese Zahl geht aus den nun veröffentlichten Erstergebnissen des Mikrozensus 2024 hervor. Gegenüber dem Jahr 2021 ist das ein Anstieg von 11,6 % bzw. rund 412 000 Personen. Im gleichen Zeitraum sank die Zahl der Menschen ohne Einwanderungsgeschichte leicht um etwa 139 000 Personen (–1,8 %) auf 7,66 Millionen.
Zwei Gruppen: Zugewanderte und Nachkommen
Innerhalb der Gruppe mit Einwanderungsgeschichte unterscheidet die Statistik zwischen:
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Personen mit eigener Migrationserfahrung: 2,65 Millionen
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Nachkommen zweier zugewanderter Elternteile: 897 000
Rund drei Viertel der Personen mit Einwanderungsgeschichte sind demnach selbst eingewandert, während das restliche Viertel zur zweiten Generation gehört.
Seit 2021 ist die Zahl der Zugewanderten um 13 % (+345 000 Personen) gestiegen – deutlich stärker als bei den Nachkommen, deren Zahl um 7,5 % (+67 000 Personen) zunahm.
Herkunftsländer: Ukraine und Türkei mit stärksten Zuwächsen
Die deutlichsten Veränderungen bei den Zugewanderten betreffen insbesondere folgende Herkunftsländer:
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Ukraine: +137 000 Personen
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Türkei: +39 000
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Kosovo: +26 000
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Syrien: +24 000
Bei den Nachkommen waren insbesondere Menschen mit kosovarischer (+13 000) und syrischer (+9 000) Elterngeneration vertreten. Insgesamt wurden 71,6 % der Eltern dieser Gruppe in einem europäischen Land geboren – darunter 26 000 in einem EU-Mitgliedstaat.
Diese Zahlen spiegeln nicht nur die aktuellen globalen Flucht- und Migrationsbewegungen wider, sondern auch den langfristigen demografischen Wandel in Baden-Württemberg. Die Gruppe mit Einwanderungsgeschichte wächst – und damit auch ihre Bedeutung für Gesellschaft, Arbeitsmarkt und kulturelles Leben im Südwesten.
Quelle: Statistischen Landesamtamtes Baden‑Württemberg
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