Verkehrsministerium besucht Modellprojekt in Sandhausen

Bürgermeister Günes sieht im Verkehrsversuch den Schlüssel zu einer sicheren und barrierefreien Ortsmitte für alle. Foto: Gemeinde Sandhausen

Bürgermeister Günes sieht im Verkehrsversuch den Schlüssel zu einer sicheren und barrierefreien Ortsmitte für alle. Foto: Gemeinde Sandhausen

Verkehrsversuch in Sandhausen sorgt für mehr Sicherheit in der Ortsmitte

Im Rahmen ihrer Sommertour 2025 besuchte Staatssekretärin Elke Zimmer vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg die Gemeinde Sandhausen, um den Stand des Förderprogramms „Temporäre Umgestaltung von Ortsmitten“ zu begutachten. Gemeinsam mit Bürgermeister Hakan Günes, Dr. Christopher Leo vom Landratsamt und Ordnungsamtsleiter Peter Schmitt wurden die seit April 2025 entlang der Hauptstraße laufenden Maßnahmen geprüft. Das Projekt wird als Verkehrsversuch vom Ministerium gefördert.

Fokus auf mehr Sicherheit und Aufenthaltsqualität

Ziel des Projekts ist die Verbesserung der Aufenthaltsqualität und Verkehrssicherheit, insbesondere für Fußgängerinnen, Fußgänger und mobilitätseingeschränkte Personen. Dank der Mitgliedschaft des Rhein-Neckar-Kreises in der Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußverkehrsfreundlicher Kommunen (AGFK) stellte das Verkehrsministerium temporäre Stadtmöbel für drei Monate kostenlos zur Verfügung. Ergänzt werden die Maßnahmen durch neue Überquerungsmöglichkeiten und umgestaltete Bushaltestellen, um dauerhafte Verbesserungen nach erfolgreicher Erprobung umzusetzen.

Foto: Gemeinde Sandhausen

Foto: Gemeinde Sandhausen

Deutlicher Rückgang der Geschwindigkeitsüberschreitungen

Vor Beginn der Umgestaltung zeigten Messungen einen hohen Anteil an Geschwindigkeitsüberschreitungen: Während der Schulzeiten an der Theodor-Heuss-Grundschule waren 56 Prozent der Fahrzeuge zu schnell, insgesamt lag der Wert bei 50,1 Prozent. Nach Beginn des Verkehrsversuchs im Mai 2025 sank der Anteil auf 28 Prozent. Die jüngste Messung im Bereich der Tempo-30-Zone zeigte einen weiteren Rückgang auf 13 Prozent, während der Schulzeiten auf 16,5 Prozent.

Barrierefreie Bushaltestellen trotz räumlicher Herausforderungen

Die Verlegung der Bushaltestellen beeinträchtigt nicht das Vorbeifahren der Busse und ermöglicht einen barrierefreien Ausbau auf der Straße, der innerhalb der Busbuchten nicht möglich ist. Ein barrierefreier Einstieg erfordert, dass der Gehsteig auf das Höhenniveau des Buseinstiegs angepasst wird. Innerhalb der Busbuchten können aufgrund fehlender Länge von etwa 20 Metern die notwendigen Anforderungen nicht erfüllt werden. Auf der Straße ist der barrierefreie Ausbau dagegen realisierbar, da der Bus nicht in eine Bucht ein- oder auslenken muss.

Gemeinde dankt für Unterstützung und plant Weiterführung

Bürgermeister Hakan Günes zeigte sich zufrieden mit dem Besuch und der Unterstützung des Landes. Er betonte, dass der Versuch die Stärken und Schwächen aufzeigen soll, um gemeinsam mit dem Gemeinderat eine Lösung zu erarbeiten, die Fußgänger, Radfahrerinnen und den motorisierten Verkehr berücksichtigt. Die Testphase wird die Gemeinde auch nach Ablauf der Förderung bis Ende des Jahres mit eigenem Mobiliar fortsetzen. Die Erkenntnisse fließen in die dauerhafte Gestaltung der Ortsmitte ein, die vom Gemeinderat beschlossen wird. Ziel ist ein sicherer, barrierefreier und lebendiger Verkehrsraum für alle.

Text und Foto: Gemeinde Sandhausen

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