Gemeinderat: Technik im Lehrschwimmbad wird erneuert

Der Gemeinderat hat sich zur Erneuerung der Schwimmbadtechnik entschieden – das Lehrschwimmbad wird deshalb ab 18. August bis voraussichtlich 31. Oktober geschlossen bleiben müssen. Foto: Gemeinde Sandhausen

Der Gemeinderat hat sich zur Erneuerung der Schwimmbadtechnik entschieden – das Lehrschwimmbad wird deshalb ab 18. August bis voraussichtlich 31. Oktober geschlossen bleiben müssen. Foto: Gemeinde Sandhausen

Handlungskonzept zum Starkregenrisikomanagement beschlossen

(mar 08.08.2025) Im Lehrschwimmbad bei der Theodor-Heuss-Grundschule sei bekanntlich die Filtertechnik veraltet, sagte Ortsbaumeister Benjamin Wiegand. Die Filterbehälter seien über 50 Jahre alt. Aus hygienischen, ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten müsse die veraltete Filtertechnik auf den aktuellen Stand der Technik gebracht werden. Deshalb hatte der Gemeinderat in der Sitzung am 18. März 2024 der Sanierung der Filtertechnik bereits zugestimmt. Nun vergaben die Bürgervertreterinnen und -vertreter den Auftrag zur Erneuerung der Schwimmbadtechnik einstimmig an die Fa. Krause Schwimmbad-Technik GmbH aus Himmelpforten, die bei der Ausschreibung mit rund 490.000 Euro das günstigste Angebot präsentierte. Die Verwaltung kann damit rechnen, dass durch die Sanierung der Filtertechnik die Betriebskosten (Strom und Wasser) deutlich reduziert werden: Der Stromverbrauch sollte sich um mindestens 30 bis maximal 50 Prozent reduzieren lassen, der Spülwasserverbrauch könnte um etwa 50 Prozent zurückgehen, hieß es.

Für die Arbeiten wird das Sandhäuser Hallenbad ab Montag, 18. August 2025, bis voraussichtlich Ende Oktober 2025 geschlossen sein.

Vorsorge mit Gefahrenkarten

Der Gemeinderat beschloss außerdem ein Handlungskonzept, das als strategische Grundlage für die kommunale Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Starkregenvorsorge dient. Der einstimmige Beschluss erfolgte, nachdem sich die Gemeinde Sandhausen gemeinsam mit der Gemeinde Nußloch und der Stadt Leimen 2022 zur Erstellung eines solchen Konzepts entschlossen hatte. Hierzu wurde eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Die Stadt Leimen übernahm die Federführung des Projekts. Die Fachleute von Geomer in Heidelberg erarbeiteten das Handlungskonzept. Ein ganz wichtiger Teil umfasst die Information der Öffentlichkeit. Die Bürgerinnen und Bürger bekommen umfassende Informationen darüber, wo die Gefahren bei Starkregenereignissen sind. Dafür werden die Starkregengefahrenkarten auf die Homepage der Gemeinde gestellt. Sie können auch im Rathaus eingesehen werden. Die Gemeinde stellt ferner detaillierte Informationen zur Verfügung, was jeder und jede tun kann, um sich vor den Folgen von Starkregen zu schützen. Ein nächster Schritt ist außerdem eine Bürgerinformationsveranstaltung im Herbst dieses Jahres. Jessica Kempf von Geomer stellte das örtliche Starkregenrisikomanagement vor. Es gehe um die Schadensminimierung bei seltenen (rund alle 30 Jahre vorkommend), außergewöhnlichen (alle 100 Jahre) und extremen (alle 200 bis 1000 Jahre) Starkregenereignissen. Eingedenk des Klimawandels wird erwartet, dass solche Ereignisse an Häufigkeit zulegen.

Haushaltsentwicklung bislang besser als geplant

Die neue Kämmerin der Gemeinde Sandhausen Melissa Steinert präsentierte den Finanzzwischenbericht, den der Rat zur Kenntnis nahm. Die 23-Jährige erklärte, der Bericht diene dafür, Entwicklungen frühzeitig zu erkennen, um gegebenenfalls reagieren zu können, und hielt fest, dass die Haushaltsentwicklung im Jahr 2025 bislang etwas besser als ursprünglich geplant verlaufe. Die Gemeinde profitierte – wie bereits in der Vergangenheit – von einer vorsichtigen und vorausschauenden Haushaltsplanung. Verzögerungen bei Projektumsetzungen sowie noch nicht begonnene Maßnahmen entlasteten den Haushalt. Positiv sei zu vermerken, dass unter anderem Mehreinnahmen aus der Abrechnung des Einkommenssteueranteils 2024 sowie höhere Gewerbesteuereinnahmen zu verzeichnen seien. Dennoch sei weiterhin ein negatives ordentliches Ergebnis veranschlagt. Laut Plan sei man von 1,95 Millionen Euro Defizit für das Haushaltsjahr 2025 ausgegangen – derzeit sei es mit rund 813.000 Euro taxiert.

Der Dank aller Fraktionen war Kämmerin Steinert mit ihrem Team gewiss. Lars Albrecht (CDU) verwies darauf, dass die liquiden Mittel, die laut Steinert zum Ende des Jahres wohl bei 18,6 Millionen Euro liegen, noch gebraucht würden und führte die Sanierung und Erweiterung der Turn- und Festhalle zu einem Sport- und Kulturzentrum an. Allein für besagtes Projekt werde man nach derzeitiger Rechnung mehr als 16 Millionen Euro aufwenden müssen.

Jonas Scheid (SPD) erinnerte an Deutschlands Wirtschaftslage, die weiter angespannt bleibe und unvorhersehbare Risiken berge. Zwar prognostiziere die Verwaltung der Gemeinde Sandhausen ein negatives Gesamtergebnis, doch zeige die ihre angemessene Reaktion darauf, dass sie ausreichend Vorsicht und Umsicht walten lasse.

Wenngleich die fetten Jahre offensichtlich vorbei seien, stehe die Gemeinde Sandhausen im Vergleich zu anderen im Rhein-Neckar-Kreis noch recht gut da, sagte Beate Würzer (GAL). Sie erhoffte sich nicht zuletzt durch den verabschiedeten Investitionsbooster der Bundesregierung ein Plus auch für den lokalen Haushalt.

Für Heidi Seeger (FDP) zeige die aktuelle Haushaltslage zwar keine Ausschläge nach unten, aber auch kaum nach oben, sodass sich wenig Spielraum ergebe, zumal noch nicht alle anstehenden Projekte abgerechnet seien. Über die endgültige Haushaltsentwicklung könne erst im Januar gesprochen werden.

Vierte Fortschreibung des Lärmaktionsplans

Der Rat votierte bei vier Gegenstimmen und einer Enthaltung mehrheitlich für die vierte Fortschreibung des Lärmaktionsplans und stimmte ebenfalls mehrheitlich bei vier Gegenstimmen und einer Enthaltung der Abwägung zu den hierfür eingegangenen Stellungnahmen zu. Die Verwaltung kann damit die Umsetzung der kurzfristigen Maßnahmen zur Lärmreduzierung beim Straßenverkehrsamt des Rhein-Neckar-Kreises beziehungsweise beim Regierungspräsidium Karlsruhe beantragen. Beispielsweise soll die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf der L 598 von 100 Stundenkilometern auf 70 Stundenkilometer reduziert werden, was sowohl von der Stadt Leimen als auch gemäß der eingegangenen Stellungnahmen aus der Bevölkerung begrüßt wird. Adrian Gericke vom beauftragten Büro Modus Consult in Karlsruhe stellte dem Rat die Implikationen der 4. Runde der Lärmaktionsplan-Weiterführung nochmals vor.

Das Ortsparlament machte sich einstimmig für die Sanierung der Rathausdächer, der Balkonentwässerung und der Lichtpyramide sowie die Installation einer Photovoltaikanlage am Rathausgebäude stark. Die letzte Instandsetzung der Flachdächer des Rathauses sei im Jahr 1988 erfolgt, wie Ortsbaumeister Benjamin Wiegand ausführte. Die Lichtpyramide erweise sich mit ihren Mängeln zunehmend als Sicherheitsrisiko und der Zustand der Balkonumläufe habe wiederholt zu Wasserschäden im Kellergeschoss geführt. Im Zuge einer Sanierung solle auf dem Hauptdach eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von etwa 70 kWp zur Eigenstromnutzung installiert werden. Im Haushalt seien für die Sanierung der Flachdächer 700.000 Euro, für die Erneuerung der Balkonentwässerung 80.000 Euro und für die Erneuerung der Lichtpyramide 350.000 Euro vorgesehen.

Ob die GT Service GmbH Stuttgart mit der Durchführung der Ausschreibung für Reinigungsleistungen in den kommunalen Liegenschaften der Gemeinde Sandhausen beauftragt wird, um letztlich Qualität zu sichern und Kosten zu sparen, ist zunächst an Beratungen im Technischen Ausschuss verwiesen. Die Fraktionen von CDU, SPD und FDP sprachen sich dafür aus, den Sachverhalt zunächst im Ausschuss eingehend zu besprechen. Bürgermeister Hakan Günes schlug vor, den Tagesordnungspunkt gemäß Geschäftsordnungsantrag dem entsprechenden Ausschuss zuzuführen. Der Antrag wurde bei einer Gegenstimme positiv beschieden.

Der Gemeinderat stimmte der vorgestellten Entwurfsplanung für die Sanierung und Erweiterung der Turn- und Festhalle zu einem Sport- und Kulturzentrum einstimmig zu. Christian Vogel und Martina Dietrich vom Projektpartner Drei Architekten war aus der Landeshauptstadt Stuttgart gekommen, um den aktuelle Entwurfsstand vorzustellen, schließlich folgt die Ausarbeitung und Einreichung des Bauantrags als nächste und vierte der vereinbarten Leistungsphasen. Wie Vogel berichtete sollten der anvisierte Zeitplan möglichst eingehalten werden und im kommenden April die tatsächlichen Bauarbeiten starten. Dietrich machte mit erfolgten kleineren Umplanungen vertraut und gab auch schon Einblicke in Materialien und Farben, über die der Rat zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden wird.

Text und Foto: Gemeinde Sandhausen

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