Geburten außerhalb der Ehe: Niedrigster Stand in Baden-Württemberg
Landesweit niedrigster Anteil im Bundesvergleich
(mar 14.08.25) 2024 wurden in Baden-Württemberg 97 507 Kinder lebend geboren. Bei 23 537 dieser Kinder, entsprechend 24 Prozent, waren die Eltern zum Zeitpunkt der Geburt nicht verheiratet. Damit verzeichnet das Land den bundesweit niedrigsten Anteil nichtehelich geborener Kinder. In Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern lag der Anteil mit jeweils knapp 56 Prozent am höchsten.
Entwicklung über mehrere Jahrzehnte
1990 betrug der Anteil nichtehelicher Geburten in Baden-Württemberg 9 Prozent. Bis 2002 stieg er auf 18 Prozent und erreichte 2016 mit 26 Prozent seinen Höchstwert. Der Anstieg wird mit der zunehmenden Bedeutung anderer Lebensformen neben der Ehe in Verbindung gebracht. Heute sind 44 Prozent der 30- bis unter 35-Jährigen verheiratet, 1980 waren es noch 75 Prozent. Ursachen sind unter anderem die gestiegene Bildungs- und Erwerbsbeteiligung von Frauen. Seit 2017 liegt der Anteil stabil bei knapp einem Viertel, während sich der Anstieg der Erwerbstätigkeit von Frauen deutlich verlangsamt hat.
Deutliche Unterschiede zwischen den Kreisen
Innerhalb Baden-Württembergs gibt es deutliche Unterschiede. Im Stadtkreis Freiburg im Breisgau lag der Anteil 2024 bei mehr als einem Drittel. Im Landkreis Böblingen, der den niedrigsten Wert aufweist, betrug er knapp 18 Prozent. 1990 lag Freiburg ebenfalls an der Spitze, Böblingen am unteren Ende. Damals war der Wert in Freiburg fast viermal so hoch wie in Böblingen.
Lebensstile gleichen sich an
Das Statistische Landesamt sieht die Verringerung der Unterschiede als Zeichen für eine Angleichung der Lebensstile zwischen Stadt und Land. Ein ausgeprägtes Stadt-Land-Gefälle ist nicht mehr festzustellen, dennoch liegt der Anteil nichtehelicher Geburten in den meisten Stadtkreisen weiterhin über dem Landesdurchschnitt.
Text und Grafik: Statistisches Landesamt Baden‑Württemberg
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