Sicher zur Schule: ADAC Stiftung ruft Eltern auf, den Schulweg frühzeitig mit Kindern zu üben

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(adac – 21.8.25) Wenn am 15. September die Schule wieder losgeht, beginnt für über 100.000 Erstklässlerinnen und Erstklässler aus Baden-Württemberg ein neuer Lebensabschnitt.

Nicht nur die Schule stellt die Kinder vor Herausforderungen, ganz speziell tut dies auch der Weg dorthin. Straßenverkehr ist Stress, besonders für Grundschulkinder, die alles andere im Kopf haben als Autos oder Ampeln. Deshalb müssen sich Eltern vor dem Beginn des Schuljahres die Zeit nehmen, ihre Kinder mit den Gefahren auf dem täglichen Schulweg vertraut zu machen.

Saskia Schmitt ist Verkehrspädagogin beim ADAC Nordbaden e.V. und kennt Tipps und Tricks, wie der Schulweg sicherer wird und verrät, wo Probleme liegen.

Sicherer Schulweg: Diese Tipps hat die Expertin

„Schulanfänger sind oft überfordert im Straßenverkehr“, weiß Saskia Schmitt. „Der Weg zur Schule sollte unbedingt möglichst frühzeitig und mehrfach geübt werden. Ganz wichtig: Die Eltern sind Vorbilder. Zeit, Geduld und Einfühlungsvermögen sind also erforderlich.“ Die Expertin rät deshalb:

•                    Eltern sollten gemeinsam mit dem Kind den Schulweg zur normalen Schulzeit ablaufen, also nicht am Wochenende. So herrschen realistische Bedingungen.

•                    Gefahrenstellen auf dem Weg sollten ausführlich besprochen werden.

•                    Wichtige Stellen kennenlernen: Wo gibt es Ampeln, Zebrastreifen oder Schülerlotsen? Wo sind sichere Querungsmöglichkeiten?

•                    Der kürzeste Weg ist nicht immer der sicherste; es kann sinnvoll sein, einen längeren Weg in die Schule zu wählen.

•                    Kinder am Anfang unbedingt begleiten, später das Verhalten unbemerkt kontrollieren.

•                    Rollentausch: Kinder bringen die Eltern zur Schule und erklären selbst die Gefahrenstellen.

Das Zufußgehen in die Schule hat gleich mehrere Vorteile, so die ADAC Verkehrspädagogin Schmitt: „Die Kinder werden so zu mehr körperlicher Aktivität motiviert. Der tägliche Schulweg zu Fuß fördert Selbstständigkeit, Aufmerksamkeit und Risikobewusstsein und stärkt gleichzeitig Fitness und Gesundheit. Kinder starten so wacher und ausgeglichener in den Schultag – ein Gewinn für Sicherheit und Lernerfolg.“

Alternative „Laufbus“

Der ADAC Nordbaden rät außerdem davon ab, Kinder regelmäßig mit dem Auto bis vor das Schultor zu bringen. Das sogenannte „Elterntaxi“ führt nicht nur zu gefährlichem Verkehrschaos vor der Schule, sondern nimmt den Kindern auch die Chance, selbstständige Mobilität zu erlernen. Begleitend zum zeitversetzenden Schulstart in ganz Deutschland, hat die ADAC Stiftung die Kampagne „Sicher zu Fuß zur Schule“ gestartet.

Die ADAC Stiftung gibt hier folgenden Tipp: Eine gute Alternative ist der sogenannte „Laufbus“. Dabei organisieren Eltern, dass eine feste Gruppe von Kindern gemeinsam den Schulweg zurücklegt. Kinder können an festen Treffpunkten zu- oder aussteigen und gemeinsam zunächst mit Erwachsenen sicher zur Schule gehen. Wenn der Weg gut eingeübt ist, können die Kinder auch ohne Begleitung von Erwachsenen laufen. In der Gruppe wird der Weg nicht nur sicherer, sondern macht auch mehr Spaß.

Warum Kinder besonders gefährdet sind

Die Gefahren für Grundschülerinnen und Grundschüler im Straßenverkehr und damit auf dem Schulweg sind nämlich vielfältig: Aufgrund ihres Entwicklungsstandes sind sie den komplexen Herausforderungen des Straßenverkehrs nicht gewachsen und schnell überfordert. „Kinder, vor allem im Grundschulalter sind klein, ihnen fehlt der nötige Überblick. Sie lassen sich schnell ablenken und brauchen generell länger, um zum Beispiel die Straße zu überqueren“, so ADAC Expertin Saskia Schmitt. „Außerdem reagieren Kinder in schwierigen Situationen deutlich langsamer als Erwachsene.“

Kinder haben ein eingeschränktes Sichtfeld und können seitlich nahende Gefahren nicht wie Erwachsene wahrnehmen. Zudem fällt es ihnen schwer, Geräusche zu unterscheiden, deren Richtung zu erkennen und wichtige Signale aus dem Lärm herauszufiltern. All das macht sie im Straßenverkehr unberechenbar. Die ADAC Stiftung appelliert: „Kinder nehmen den Straßenverkehr anders wahr als Erwachsene. Sie sehen, hören, empfinden und reagieren im Straßenverkehr anders als Erwachsene. Alle Verkehrsteilnehmenden müssen besonders im Schulumfeld aufmerksam und rücksichtsvoll sein.“

Der ADAC Nordbaden hat gleich mehrere kostenlose Verkehrserziehungsprogramme für Kinder im Angebot und setzt sich damit für die Sicherheit der Kleinsten ein; so unter anderem mit den Schulverkehrserziehungen „Achtung Auto“, „Aufgepasst mit ADACUS“ (beide im Auftrag der ADAC Stiftung) und „Der Tote Winkel“. Darüber hinaus gibt es den Schulweg-Ratgeber mit vielen wertvollen Tipps rund um den Schulweg. Das kleine Heft ist erhältlich in der ADAC Geschäftsstelle in Karlsruhe, Steinhäuserstraße 22; auf Wunsch kann es auch postalisch zugeschickt werden.

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