9. September – Tag des alkoholgeschädigten Kindes: Jeder Schluck Alkohol schadet Ungeborenen

(rnk – 1.9.25) Am 9. September ist der Internationale Tag des alkoholgeschädigten Kindes. Er macht auf die Gefahren durch Alkohol in der Schwangerschaft aufmerksam. Jährlich kommen in Deutschland etwa 12.000 Kinder mit teilweise schweren körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen zur Welt, die durch Konsum von Alkohol während der Schwangerschaft entstanden sind. Die Beeinträchtigungen, unter denen die betroffenen Kinder ihr Leben lang leiden, werden „Fetales Alkoholsyndrom“ bzw. FASD/FAS genannt.

Christine Köhl, Kommunale Suchtbeauftragte des Rhein-Neckar-Kreises, betont, dass bereits kleine Mengen Alkohol während der Schwangerschaft Schäden beim ungeborenen Kind verursachen können. „Auch im Rhein-Neckar-Kreis ist davon auszugehen, dass FASD die häufigste bei Geburt bestehende chronische Erkrankung bildet. Ein großes Problem ist die Tabuisierung des Themas FASD – betroffene Familien wollen häufig nicht wahrhaben, dass ihr Kind möglicherweise unter einer Alkoholschädigung leidet“, so die Kommunale Suchtbeauftragte.

Die betroffenen Kinder haben nicht nur Konzentrations- und Lernschwierigkeiten, auch können sie Verhalten und Gefühle oftmals nicht gut kontrollieren und Situationen nicht richtig einschätzen. Die Bewältigung des Alltags fällt vielen Betroffenen so schwer, dass sie kein selbstständiges Leben führen können. Kommen Diagnose und damit zielgerichtete Hilfestellungen nicht oder sehr spät, besteht das Risiko, dass diese Schwierigkeiten in eine erhöhte Zahl straffälligen Verhaltens münden.

Nicht nur Eltern, sondern auch Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen, Schulen, Jugendämter usw. sollten bei Verdacht auf eine Schädigung durch Alkohol die Durchführung einer entsprechenden Diagnostik anstreben. Zunächst sollte ein Kinder- und Jugendarzt aufgesucht werden, der das betroffene Kind nach einer ersten Einschätzung an eine auf Diagnose und Therapie von FASD spezialisierte Einrichtung überweist. Im Heidelberger Universitätsklinikum gibt es eine solche Ambulanz für Fetale Alkoholstörungen bei Kindern, im Mannheimer Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) gibt es eine Sprechstunde für Erwachsene mit FASD.

„Wenn Frauen sich in einer schwierigen Situation befinden und es nicht schaffen, keinen Alkohol zu trinken, ist es wichtig, sich Hilfe, etwa beim Hausarzt, zu suchen. Insbesondere die Suchtberatungsstellen in Heidelberg und den Kommunen im Rhein-Neckar-Kreis (Leimen, Sinsheim, Schwetzingen, St. Leon-Rot, Walldorf, Weinheim und Wiesloch) bieten hilfreiche Unterstützung an, wenn Frauen in der Schwangerschaft Unterstützung beim Verzicht auf Alkohol benötigen. Die Beratung ist anonym und kostenlos“, informiert Köhl.

Hilfreiche Informationen und Kontakte:

·        Universitätsklinikum Heidelberg: Ambulanz für Fetale Alkoholstörungen (FASD)

·        Zentralinstitut für seelische Gesundheit Mannheim, Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin, Sprechstunde FASD bei Erwachsenen: Tel. 0621-17032850. E-Mail: [email protected]

·        FASD Hilfe in Baden-Württemberg

·        FASD Deutschland e.V. – Hilfe und Beratung

·        Stark im Sturm: Hilfe für Kinder psychisch und suchtkranker Eltern

·        Suchtberatungsstellen in Heidelberg und Umgebung

·        Angebot der Ärztlichen Gesundheitsbildung (äggf

 


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