Sandhausen setzt auf Aufklärung im Wald

Zur öffentlichen Waldbegehung fanden sich Gemeinderäte, Bürgermeister Hakan Günes und interessierte Bürgerinnen und Bürger ein. Foto: Gemeinde Sandhausen

Öffentliche Waldbegehung mit großem Interesse

Forstbezirksleiter Phlipp Schweigler (r.) und Revierförster Philipp Edler lassen nichts unversucht, um dem Wald zu helfen, seinen Erhalt und Bestand zu schützen und geeignet zu entwickeln. Foto: Gemeinde Sandhausen

(mar 08.10.25) Bei einer öffentlichen Waldbegehung informierten Revierförster Philipp Edler und Forstrevierleiter Philipp Schweigler über den Zustand des Sandhäuser Waldes. Neben Bürgermeister Hakan Günes und Mitgliedern des Gemeinderats nahmen zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger teil. „Die Sandhäuser sind mit ihrem Wald emotional verbunden“, betonte Edler mit Blick auf die 175 Hektar Gemeindewald.

Deutliche Spuren des Klimawandels

Der Zustand des Waldes bleibt kritisch. Der Klimawandel mit heißen, trockenen Sommern setzt dem Baumbestand weiterhin stark zu. Besonders trocken sei das Frühjahr gewesen, erklärte Edler. An insgesamt neun Stationen erläuterten die Fachleute die wichtigsten Herausforderungen und Maßnahmen.

Maikäfer richten massive Schäden an

Ein zentrales Thema war der starke Befall durch den Maikäfer, der inzwischen für die meisten Schäden verantwortlich ist. Besonders an einer Zaunfläche zwischen den Naturkindergärten zeigten sich Probleme bei der Forstverjüngung, da der Waldmaikäfer offenbar Unterstützung vom Feldmaikäfer bekommt. Die Engerlinge beider Arten fressen die Wurzeln junger Pflanzen, wodurch Nachpflanzungen mit Containerpflanzen notwendig werden.

Neue Baumarten im Klimawandel erprobt

Um den Wald zukunftsfähig zu gestalten, werden weiterhin verschiedene Baumarten getestet. Dazu gehören Roteiche, Flaumeiche, Zerreiche sowie neuerdings Hopfenbuche und Montpellier-Ahorn. Die Bekämpfung der invasiven Kermesbeere wurde angepasst. Statt sie direkt zu entfernen, werde inzwischen die natürliche Konkurrenz gestärkt. So verdränge der Ginster die Kermesbeere auf manchen Flächen von selbst.

Gefahr durch den Götterbaum

Eine weitere invasive Art, der Götterbaum, breitet sich zunehmend aus. Er wird als ernstes Problem beschrieben, da er sich schnell vermehrt und heimische Arten verdrängt. Der Baum steht auf der EU-Liste der invasiven gebietsfremden Arten und darf nicht absichtlich verbreitet werden.

Im Wald werden nun vermehrt Holzgatter clusterweise aufgestellt, um darin durch das Söen von Eicheln auf Naturverjüngung zu setzen. Foto: Gemeinde Sandhausen

Unterstützung durch den Eichelhäher

Auch die Tierwelt trägt zur Waldverjüngung bei. Förster und Revierleiter nutzen die Strategie des Eichelhähers, der Eicheln als Nahrungsvorrat vergräbt und so zur Verbreitung von Eichen beiträgt. An Station vier erfuhren die Teilnehmenden, dass dafür sogenannte Eichelhähertische aufgestellt werden, um die Tiere zu unterstützen.

Bürgerbeteiligung und Umweltbildung

Ein wichtiger Aspekt der Begehung war die Einbindung der Bevölkerung. Ziel sei es, mehr Bewusstsein für die Situation des Waldes zu schaffen und vor allem junge Menschen einzubeziehen. Noch im Oktober sind gemeinsame Aktionen mit dem Friedrich-Ebert-Gymnasium geplant. „Mehr Nachhaltigkeit geht gar nicht“, sagte Edler über die Bedeutung von Bildung und Beteiligung.

Text und Foto: Gemeinde Sandhause

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