„Unsere Innenstädte sterben nicht“ – Netzwerktreffen „Innenstadt und Wirtschaft“ lockte ins Landratsamt

Herr Dallinger im Gespräch mit v.l. Dorothee Wagner, Lutz Pauels (Werbegemeinschaft Mannheim City), Frederik Fischer (Referent) und Mario Klein (IHK); Bildquelle: FotoAgenten Heidelberg (Angelika Löffler)
Austausch zu neuen Ideen und erfolgreichen Projekten
Wie lassen sich Innenstädte wiederbeleben und wirtschaftlich stärken? Mit dieser Frage beschäftigte sich Mitte Oktober das Netzwerk „Innenstadt und Wirtschaft“. Eingeladen hatten die Stabsstelle Wirtschaftsförderung im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis, die Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar sowie das Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis. Die Veranstaltung fand im Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises statt.
Innenstädte im Wandel
Landrat Stefan Dallinger betonte in seinem Grußwort: „Ich möchte heute bewusst nicht vom ‚Sterben der Innenstädte‘ sprechen. Denn unsere Innenstädte sterben nicht – sie sind da!“ Vielmehr hätten sich die Zentren verändert und stünden vor weiteren Entwicklungen. Um diesen aktiv zu begegnen, gebe es bereits zahlreiche Initiativen, von denen einige im Rahmen der Veranstaltung vorgestellt wurden.
Chancen für den stationären Handel
IHK-Experte Mario Klein machte Mut: „Rund 14 Prozent der Einkäufe in Deutschland finden online statt, über 85 Prozent jedoch noch vor Ort. Das zeigt, wie groß die Handlungsmöglichkeiten in den Städten weiterhin sind.“
Praxisbeispiele aus Hockenheim und Mosbach
Wie eine lebendige Innenstadt gestaltet werden kann, zeigten zwei Beispiele aus der Region. In Hockenheim entstand im Rahmen des Landesförderprojekts „THE STÄDT“ eine temporäre Fußgängerzone in der Karlsruher Straße – mit neuen Sitzgelegenheiten, Pflanzen, einer Tischtennisplatte und einem mobilen Spielgeräteverleih. Die Maßnahme verbesserte die Aufenthaltsqualität spürbar.
In Mosbach setzte man mit „Mosbach liest“ auf kulturelle Belebung. Auf dem historischen Marktplatz wurde im August ein Lesefest für alle Generationen veranstaltet. Ergänzend bietet das Unternehmernetzwerk „mosbach:aktiv“ Gutscheinkarten an, die von Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen genutzt werden können. Diese Initiative stärkt den lokalen Handel und sorgt für messbare Umsatzsteigerungen. Beide Projekte entstanden im Rahmen der Innenstadtberatung der IHK Rhein-Neckar.
Neue Ideen für Kleinstädte
Frederik Fischer, Gründer des Sozialunternehmens Neulandia, zeigte in seinem Vortrag neue Perspektiven für kleinere Städte auf. Er stellte experimentelle Formate vor, in denen Kommunen gemeinsam mit kreativen Gruppen Ideen entwickeln – von Stadtmöbeln über Open-Air-Kinos bis hin zu gemeinschaftlichem Wohnen. „Nicht alles gelingt sofort – aber jedes Experiment bringt uns weiter“, sagte Fischer.
Vernetzung als wichtiger Faktor
Zum Abschluss nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich über ihre Erfahrungen und Zukunftspläne auszutauschen. Dorothee Wagner, Leiterin der Stabsstelle Wirtschaftsförderung, zeigte sich zufrieden: „Es war ein produktiver Austausch, dem wir gerne Raum geboten haben. Wichtig war auch die Botschaft, dass niemand mit den Herausforderungen allein ist. Vernetzung bleibt entscheidend.“ Ein weiteres Treffen des Netzwerks ist für das kommende Jahr geplant.
Text: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis
Foto: FotoAgenten Heidelberg (Angelika Löffler) via Pressemitteilung
Kurz-URL: https://nussloch-lokal.de/?p=189953


























