Das ganze Jahr über draußen
Im Naturkindergarten gibt es kein schlechtes Wetter – nur schlechte Kleidung
Mitten im dichten Wald, am Ende der Waldstraße, liegt der Naturkindergarten des Postillion – ein Ort, an dem Kinder die Natur hautnah erleben. Umgeben von Bäumen, Blättern und Vogelgezwitscher ist hier ein kleines Paradies für Entdecker entstanden. Zwei liebevoll eingerichtete Bauwagen bilden das Herzstück des Kindergartens, rundherum laden unzählige Spielmöglichkeiten zum Toben, Klettern und Forschen ein. Beim Tag der offenen Tür führt Sandra Kopp, die Leiterin der Ganztagesgruppe, durch das Gelände – und zeigt auch den sogenannten Chillout-Bereich mit Holzliegen, die förmlich zum Entspannen einladen.
Leben und Lernen in der Natur
Ab Mitte November werden zwölf Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren den Naturkindergarten besuchen – Platz ist für insgesamt 20. Die Tage beginnen ab 7.30 Uhr, spätestens um 9 Uhr sollten alle angekommen sein. Nach einem gemütlichen Frühstück versammeln sich die Kinder zum Morgenkreis – auf Holzbänken, mitten im Grünen. Ein Kind übernimmt dabei besondere Aufgaben und darf auf einem Ehrenplatz sitzen.
Freispiel, Projekte und Naturerlebnisse
Im Naturkindergarten wird viel gespielt, entdeckt und ausprobiert. „Die Kinder haben viel Zeit für Freispiel, aber wir richten uns auch nach ihren Interessen“, erklärt Sandra Kopp. So entstehen immer wieder spannende Projekte – zuletzt ging es um Pflanzen, die man besser nicht anfasst, und um Tiere, die im Wald zuhause sind. Auch kleine Ausflüge, etwa nach Sandhausen, gehören dazu.
Draußen bei jedem Wetter
Sandra Kopp, die ursprünglich vom Bodensee stammt und in Sinsheim lebt, beschreibt sich selbst als „absoluten Naturmenschen“. Dass die Kinder bei Wind und Wetter draußen sind, sei kein Problem: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“, betont sie mit einem Lächeln. Für besonders kalte Tage gibt es in den Bauwagen gemütliche Rückzugsorte – mit Ofen, Decken und warmem Tee.
Ein Kindergarten voller Abenteuer
Langeweile? Fehlanzeige! Zwischen Bäumen, Baumstümpfen und Bauwagen erleben die Kinder täglich kleine Abenteuer. Nur beim Tag der offenen Tür blieb der Chillout-Bereich leer – die Kinder waren zu beschäftigt mit Entdecken und Spielen. Lediglich der Beobachter dieses Tages musste zugeben: „Ich war der Einzige, der Erschöpfung zeigte.“
Text und Foto: Gemeinde Sandhausen
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