„Mehr Anerkennung für unsere ehrenamtlichen Helden“

Auf dem beigefügten Foto von links nach rechts: Dr. Michael Preusch MdL, Christiane Haase (Kreisvorsitzende der Frauen Union Rhein-Neckar), Christiane Staab MdL, Silvio Schädel (Kreisfeuerwehrverband Rhein-Neckar), Dr. Mario Strammiello (stellv. Kreisverbandsarzt DRK Rhein-Neckar/Heidelberg) und Bürgermeister Matthias Frick (DLRG).
Frauen Union Rhein-Neckar diskutierte über Bevölkerungs- und Katastrophenschutz, Ehrenamt und Zukunftsaufgaben
Die Frauen Union Rhein-Neckar hatte am gestrigen Montagabend zur Veranstaltung „Blaulichtfamilie und Katastrophenschutz: Helfer und Helden im Einsatz für unsere Sicherheit“ eingeladen und das voll besetzte Nebenzimmer des Restaurants Filigran zeigte, wie groß das Interesse an diesem Thema ist. Unter den Gästen, die aus dem gesamten Landtagswahlkreis Wiesloch kamen, befanden sich zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von Feuerwehr, DRK, DLRG und weiteren Rettungsorganisationen. Auf dem Podium diskutierten Christiane Haase (Frauen Union Rhein-Neckar), die beiden Landtagsabgeordneten Christiane Staab und Dr. Michael Preusch (beide CDU), Dr. Mario Strammiello (stellv. Kreisverbandsarzt DRK Rhein-Neckar/Heidelberg), Silvio Schädel (Kreisfeuerwehrverband Rhein-Neckar) sowie Bürgermeister Matthias Frick (DLRG). Fast zweieinhalb Stunden dauerte die Veranstaltung und bot allen Teilnehmern einen intensiven und offenen Austausch.
Ehrenamt als Fundament des Bevölkerungsschutzes
Im Zentrum stand dabei die klare Botschaft: Ohne Ehrenamt bricht der Bevölkerungsschutz zusammen, denn rund 97 Prozent der Menschen im Rettungsdienst arbeiten ehrenamtlich. Bevölkerungsschutz sei Daseinsvorsorge: von Starkregen und Hochwasser über Stromausfälle bis hin zu Großschadenslagen. Gleichzeitig verschärfen sich die Herausforderungen: weniger verfügbare Ehrenamtliche, steigende Anforderungen, zunehmende Belastung und ein komplexer werdendes Einsatzgeschehen. Mehrere Redner betonten, dass Bürokratie wertvolle Zeit fresse, die für Ausbildung, Nachwuchsgewinnung und Einsätze benötigt wird.
Gefordert wurden praxistaugliche Strukturen, einheitliche Standards, leistungsfähige Leitstellen und eine bessere Verzahnung zwischen den zuständigen Ministerien. Ein weiterer Schwerpunkt war die Forderung nach verpflichtender Erste-Hilfe- und Reanimationsausbildung an Schulen. Andere Bundesländer zeigten, dass solche Programme funktionieren und Leben retten. Baden-Württemberg dürfe hier nicht länger zurückliegen.
Staab, Preusch und Haase machten deutlich: „Unsere ehrenamtlichen Helden brauchen mehr Anerkennung und mehr Unterstützung.“
Verantwortung von Staat, Kommunen und Bevölkerung
Die Redner sprachen sich klar für ein soziales Pflichtjahr aus. Viele junge Menschen blieben dadurch dauerhaft im Ehrenamt („Klebeeffekt“), was Hilfsorganisationen, Pflegeeinrichtungen und sozialen Diensten spürbar zugutekäme. Zugleich war die Anerkennungskultur ein zentrales Thema: Ehrenamtliche bräuchten mehr Wertschätzung, beispielsweise durch Freistellung, Ehrenamtskarten, Vergünstigungen oder schlicht sichtbaren Respekt. Die beste Technik nütze nichts, wenn es zu wenig Menschen gebe, die sie bedienen.
Ein weiterer Baustein sei insbesondere auch die Eigenvorsorge der Bevölkerung. Haushalte sollten in der Lage sein, einige Tage autark zu überbrücken. Eine gut gefüllte Vorratskammer sei kein Alarmismus, sondern vernünftige Vorbereitung auf potentielle besondere Ereignisse.
Text und Foto: Matthias Busse
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