AfD stört Parteienkonsens – Einseitige Podiumsdiskussion in Nussloch
Die von den Freien Wählern Nußloch organisierte Podiumsdiskussion fand leider ohne den Spitzenkandidaten der SPD, Dr. Lars Castellucci, statt, der gleichzeitig mit dem Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück in Wiesloch auftrat. Der Vertreter von DIE.LINKE war nicht erschienen, so daß der im Wahlkreis direkt gewählte MdB Dr. Harbarth (CDU), Castellucci-Vertreter MdL Thomas Funk (SPD) und die jeweiligen Bundestagskandidaten Jens Brandenburg (FDP) und Dr. Edith Wolber (Bündnis90/Die Grünen) normalerweise von einer „normalen“ Diskussionsrunde hätten ausgehen können.
Doch die Anwesenheit der AfD Kandidatin Sabine Knur sorgte für Zündstoff, was bereits bei der Begrüßung der Diskussions-Teilnehmer und ca. 30 Gäste durch Dorle Terboven (Freie Wähler) anklang. Sie führte bereits zu Beginn deutlich aus, daß man keine fremdenfeindlichen oder rassistischen Diskussionen wünsche.
Zwar betonte die AfD-Vertreterin die positive Haltung ihrer Partei zur Asyl- und Einwanderungsfrage und bot damit an dieser Stelle keine Angriffsfläche, aber besonders zum Punkt Eurokrise zeigten sich die völlig konträren Meinungen der im Bundestag vertretenen Meinungen zu den Forderungen der AfD.
Mit gewohnter Ruhe, Präzision und politischer Professionalität erläuterte Dr. Harbarth die Haltung der CDU und Regierung zu den wichtigsten Politikfeldern und wurde dabei vom jüngsten Kandiaten Jens Brandenburg (FDP) unterstützt. SPD und Grüne betonten zwar ihre in wichtigen Fragen abweichenden Vorstellungen, sprangen dann aber in ihrer grundsätzlichen Ablehnung der Forderungen der AfD der „Regierungskoalition“ zur Seite.
Deutschland profitiere am meisten vom Euro und einem zusammenwachsenden Europa und die Währungsunion stünde in keiner Weise zur Debatte, so die einhellige Meinung der Vertreter der Bundestagsparteien. In ihrer grundsätzlichen und entschiedenen Ablehnung der AfD-Forderungen nach Änderungen in der Währungsunion und ggf. Austritt einzelner Länder erschienen Fragen wie „Eurobonds, ja oder nein“ fast schon als Petitessen.
Ihren schweren Stand gegen diese geschlossene Front hatte die AfD Kandidatin Sabine Knur allerdings auch ihren eigenen anwesenden Anhängern zu verdanken, die ihr mit ständigen Fragen an die Vertreter der anderen Parteien die Möglichkeit zu Diskussionsbeiträgen nahmen. Hier merkte man der neuen Partei deutlich die fehlende Erfahrung im Politikbetrieb an und auch die betont ruppige Art des Auftretens der AfD-ler kostete am Ende viele Sympathien, sofern sie denn zu Beginn vorhanden waren.
Wenn es nicht um die einhellige Ablehnung der Positionen der AfD in Eurofragen ging, bewegte sich der politische Diskurs zwischen den Diskussionsteilnehmern in den von den Parteien bereits bekannten Bahnen und bot keine Überraschungen. Um kurz vor 22 Uhr bedankte sich Dorle Terboven bei den Teilnehmern und Gästen und forderte sie in bewegenden Worten dazu auf, der Armut in Deutschland, insbesondere der Armut bei Kindern und Alten, in ihrem politischen Wirken ein besonderes Augenmerk zu widmen.
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Naja, irgendwie hab ich noch nicht herausgefunden, was an der AfD rassistisch sein soll. Aber das passt zu den „etablierten“ Parteien. Wenn die vor etwas Angst haben und wie immer keine konstruktiven (Gegen-)Argumente, dann hauen sie einfach mit der Nazi-Keule um sich und hoffen, dass dann sofort alle verstummen. Erbärmlich.
Und was bedeutet „fehlende Erfahrung im Politikbetrieb“? Dass man gefälligst Allgemeinplätze ohne Sinn von sich zu geben hat und weichgespülte Wort-Verschwurbelungen mit einem Lächeln verteilt? Nein danke.
Erstaunlich auch, dass schon allein die Anwesenheit einer AfD-Dame ausreicht (die eine andere Meinung vertritt) um für „Zündstoff“ zu sorgen. Ein Armutszeugnis für die anderen anwesenden Politikverdreher… sorry…-vertreter.
Eine Vielzahl von Meinungen, die auch konträr sein dürfen und trotzdem respektiert werden, ist jedenfalls mein Verständnis von Demokratie. Bitte mehr davon.