„I have a dream“ – 92 Jugendliche in Sandhausen und Nußloch gefirmt
(gh – 22.11.16) Am Wochenende 12./13.11.2016 haben in zwei feierlichen Gottesdiensten in Nußloch und in Sandhausen 92 junge Menschen aus der Seelsorgeeinheit Leimen-Nußloch-Sandhausen das Sakrament der Firmung empfangen. Wie in der gesamten Vorbereitung drehte sich auch in den Gottesdiensten vieles um das Motto „I have a dream“, dem bekannten Ausspruch von Martin Luther King.
Dr. Peter Birkhofer, der aus Freiburg angereiste Firmspender, zog in seiner Ansprache einen Bogen von der bekannten Rede Martin Luther Kings über ABBA hin zum aktuellen Chart-Spitzentitel „Human“ von Rag’n’Bone. Die jungen Menschen könnten in die Fußstapfen von Martin Luther King treten, so Birkhofer, in dem den eigenen Träumen nachgehen und Verantwortung übernehmen für eine menschlichere Welt. Diese Menschlichkeit drücke sich besonders in dem Lied „Human“ von Rag’n’Bone aus. „Für diese Aufgaben werdet ihr gefirmt, bestärkt mit der Kraft Gottes.“
Im Anschluss an die Predigt erfolgte diese beidseitige Bekräftigung und Bestärkung. Einerseits erneuerten die Jugendlichen ihr Taufbekenntnis und bekräftigten es so von ihrer Seite her. Danach empfingen die Jugendlichen das Sakrament der Firmung, Zeichen für die Kraft Gottes für ihren eigenen Weg und ihre eigenen Träume. [Anm.: das Wort „Firmung“ kommt vom lateinischen „firmare“, das „bekräftigen“ und „bestärken“ bedeutet.]
Dass die jungen Menschen über ihren eigenen Tellerrand hinausdenken, wurde an den Fürbitten deutlich: Anliegen für die Welt von heute, die vor Gott getragen werden (mit dem Symbol des Luftballons), aber auch zu den Menschen (die Bitten wurden an die Gottesdienstteilnehmer weitergegeben). Besonders das von den Firmanden gewünschte Lied „We are the world“ – dargebracht vom Chor „The Spirit“ – drückte den Wunsch nach einer besseren Welt ebenfalls aus.
Die Firmgottesdienste waren Schluss- und Höhepunkt einer fast einjährigen Vorbereitungsphase, die von Pastoralreferent Heinrich Müller zusammen mit einem Team von elf Gruppenbegleiterinnen gestaltet wurde. Ausgangspunkt war das beeindruckende „I have a dream“ von Martin Luther King. „Wir wollten die Frage aufwerfen, welche Träume für das Leben bei den Jugendlichen da sind. Und welche Stärken, um diese Träume in Erfüllung zu bringen? Können Gott und der Glaube da eine Hilfe sein? Darüber kamen wir mit den Jugendlichen ins Gespräch“ so Heinrich Müller. Im Rahmen der Vorbereitungen organisierten Müller und sein Team Elemente und Aktionen, bei denen Kirche und Glaube an besonderen Orten oder in der Pfarrgemeinde erlebt werden konnten: die Kirche im Europapark, die Begegnung mit dem Klinikseelsorger in der Kinderklinik in Heidelberg, eine Jugendwallfahrt auf den Letzenberg und vieles mehr.
Neben diesen Angeboten trafen sich die Jugendlichen mit den Gruppenbegleiterinnen und –begleitern, um über den Glauben zu diskutieren. Überrascht zeigte sich Heinrich Müller über drei gut besuchte thematische Elternabende. Über die Firmvorbereitung hinaus stellt er sich die Frage: „Wie können wir im Sinne der Nachhaltigkeit auch in der Zeit nach der Firmung bei den Jugendlichen präsent bleiben und ‚attraktiv‘ sein? Und wie können wir die jungen Menschen dabei unterstützen, ihrer Verantwortung gerecht zu werden?“
PS: In den Pfarrkirchen hängen in den jeweiligen Eingangsbereichen die Namen der Gefirmten aus.
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