Amphibienwanderung: Schutz für Frösche, Kröten und Molche

Foto: Nabu Ortsgruppe Leimen/ Nußloch/ Sandhausen

(eme 13.2.25)  Jedes Jahr im Frühjahr beginnt ein beeindruckendes Naturschauspiel, das vielen Menschen verborgen bleibt: die Wanderung der Amphibien.

Sobald die Temperaturen steigen und die Witterungsbedingungen stimmen, machen sich Frösche, Kröten und Molche auf den Weg von ihren Winterquartieren zu den Laichgewässern, in denen sie sich fortpflanzen. Diese Reise ist ein uralter Instinkt, der die Tiere oft zu genau den Gewässern führt, an denen sie selbst geboren wurden. Die Wanderung beginnt meist in der Dämmerung. Besonders die Männchen sind früh unterwegs, um sich eine günstige Position am Laichplatz zu sichern. Die Weibchen folgen etwas später. Doch so faszinierend diese Wanderung auch ist, sie birgt viele Gefahren – insbesondere in von Menschen geprägten Lebensräumen wie Nußloch und Leimen.

Auf ihrem Weg zu den Laichgewässern stoßen die Amphibien auf zahlreiche Hindernisse, die für sie lebensbedrohlich sein können. Garteneinfassungen in Form von Mauern stellen unüberwindbare Barrieren dar, während Gullys oft zur tödlichen Falle werden. Besonders gefährlich ist jedoch der Straßenverkehr. Selbst bei einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h haben die langsamen Tiere kaum eine Chance. Viele Autofahrer wissen nicht, dass bereits der Luftdruck eines vorbeifahrenden Autos ausreicht, um eine Kröte schwer zu verletzen oder sogar zu töten – auch wenn sie nicht direkt von den Reifen erfasst wird.

Um die Tiere auf ihrer gefährlichen Reise zu unterstützen, engagiert sich die Ortsgruppe Leimen-Nußloch des NABU seit Jahren aktiv für ihren Schutz. Unter der Leitung von Dr. Harald Kranz organisieren freiwillige Helfer während der Wanderzeit – von Anfang März bis Ende April – jeden Abend Patrouillen entlang der Waldstraße in Leimen. Ausgerüstet mit Keschern, Eimern und Taschenlampen sammeln sie die Amphibien ein und bringen sie sicher über die Straße. Anschließend werden die Tiere an geeigneten Stellen freigelassen, von wo aus sie ihre Reise fortsetzen können. Besonders viel Aufmerksamkeit widmen die Helfer den Gullys entlang der Strecke. Immer wieder fallen Tiere hinein und können sich nicht mehr selbst befreien. Neben dem aktiven Schutz dokumentieren die Freiwilligen auch Art und Geschlecht der eingesammelten Amphibien. Diese Daten liefern wertvolle Informationen über die Bestandsentwicklung in der Region.

Was können Sie tun?
Auch Anwohner und Autofahrer können einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Amphibien leisten. Wer abends unterwegs ist, sollte besonders aufmerksam fahren und die Geschwindigkeit reduzieren. Ein kurzer Moment der Rücksichtnahme kann das Leben vieler Tiere retten. Zudem sind alle Naturfreunde herzlich eingeladen, sich dem NABU anzuschließen und aktiv bei den abendlichen Patrouillen mitzuhelfen. Gemeinsam können wir dazu beitragen, dass Frösche, Kröten und Molche auch in Zukunft ihren Platz in unserer Natur behalten – ein kleiner Einsatz mit großer Wirkung!

 

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