Blitzer: Alle Informationen über „Radarfallen“

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(30.10.24) Zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer gelten in Deutschland Geschwindigkeits- begrenzungen. Diese werden an ausgesuchten Stellen mithilfe von Blitzern überwacht. Wer zu schnell fährt, wird von der Kamera abgelichtet. Wenig später trifft ein Brief mit einer entsprechenden Bußgeldforderung zu Hause ein. Bei einer signifikanten Überschreitung des geltenden Geschwindigkeitslimits kann sogar der Entzug der Fahrerlaubnis drohen. Umso wichtiger ist es, sich an die Begrenzungen zu halten. Gleichzeitig sollten Autofahrer aber auch ihre Rechte kennen und wissen, wie Sie sich gegen ein falsches Blitzer-Ergebnis wehren können.

Welche Konsequenzen kann ein Geschwindigkeitsverstoß nach sich ziehen?
Wer auf Deutschlands Straßen zu schnell unterwegs ist und dabei von einem Blitzer abgelichtet wird, muss je nach Schwere des Verstoßes mit den folgenden Konsequenzen rechnen:

Bußgeld
Punkte in Flensburg
Fahrverbot

Höhe des Bußgeldes
Wie hoch das Bußgeld ausfällt, hängt davon ab, ob der Verstoß außer- oder innerorts begangen worden ist. Außerdem kommt es darauf an, wie stark die Geschwindigkeitsüberschreitung ausgefallen ist. Autofahrer, die innerorts zehn Kilometer pro Stunde zu schnell unterwegs waren, müssen 30 Euro zahlen. Außerorts sind es nur 20 Euro.

Punkte in Flensburg
Wer innerorts oder außerorts 21 Kilometer pro Stunde zu schnell fährt, kassiert einen Punkt in Flensburg. Bei einer Überschreitung von 41 Kilometern pro Stunde sind es schon zwei Punkte. Sobald ein Autofahrer acht Punkte angesammelt hat, wird ihm die Fahrerlaubnis entzogen. Bei vier bis fünf Punkten erfolgt aber bereits die erste Ermahnung. Spätestens jetzt sollte das Fahrverhalten angepasst werden.

Fahrverbot
Bei einer Geschwindigkeitsbegrenzung von mindestens 31 Kilometer pro Stunde wird innerorts ein Fahrverbot von einem Monat ausgesprochen. Außerorts gilt die Grenze von 41 Kilometern pro Stunde. Wiederholungstäter, die innerhalb eines Jahres zweimal mit mehr als 25 Kilometer pro Stunde erwischt werden, müssen beim zweiten Mal schon bei einer Überschreitung von 26 Kilometer pro Stunde mit einem Fahrverbot rechnen.

Welche Verstöße können Blitzer feststellen?
Blitzer können nicht nur Geschwindigkeitsüberschreitungen erfassen. Des Weiteren werden sie eingesetzt, um das Überfahren von roten Ampeln oder das Unterschreiten des Sicherheitsabstandes zu erfassen. Auch hierbei handelt es sich um keine Kavaliersdelikte, sodass schwere Strafen drohen können. Wenn das Überfahren einer roten Ampel zur Gefährdung anderer führt, zieht das ein sofortiges Fahrverbot nach sich. Zumindest erhält der Autofahrer aber einen Bußgeldbescheid sowie einen Punkt in Flensburg. Auch die Missachtung der Abstandsregelungen kann ein Fahrverbot, Punkte in Flensburg und natürlich Bußgelder bedeuten.

Wie viel Toleranz wird beim Blitzen abgezogen?
Da davon ausgegangen werden muss, dass es bei den Geschwindigkeitsmessungen durch einen Blitzer zu geringfügigen Messfehlern kommen kann, wird Autofahrern bei einer Geschwindigkeit bis 100 Kilometer pro Stunde eine Toleranz von drei Kilometern pro Stunde zugestanden. Wenn das Fahrzeug schneller als 100 Kilometer pro Stunde unterwegs ist, müssen in der Regel drei Prozent vom Messergebnis abgezogen werden. Diese Werte gelten zumindest bei einem stationären Blitzgerät. Ein wenig anders sieht es aus, wenn die Messung aus einem nachfahrenden Fahrzeug heraus erfolgt ist. Dann liegt die Toleranz bei bis zu Kilometer pro Stunde bei 5 Kilometer pro Stunde. Bei mehr als 100 Kilometer pro Stunde werden hingegen fünf Prozent abgezogen.

Wie kann ich gegen ein falsches Blitz-Ergebnis vorgehen?
Trotz der oben genannten Toleranzgrenzen kann es bei einer Messung zu groben Fehlern kommen. Das ist unter anderem der Fall, wenn das Gerät defekt oder nicht richtig geeicht ist. Wer das Gefühl hat, dass er zu Unrecht geblitzt worden ist, kann gegen den Bußgeldbescheid Einspruch erheben. Das muss innerhalb von zwei Wochen nach Erhalt des Bescheides in schriftlicher Form bei der Bußgeldbehörde erfolgen. Gerade wenn es aufgrund des Blitz-Ergebnisses zu einem Fahrverbot kommt, kann das für den Fahrer einen großen Einschnitt in seinem Alltag bedeuten, sodass sich der Aufwand des Einspruches durchaus lohnt. Gegebenenfalls sollte ein erfahrener Anwalt um Unterstützung gebeten werden.

Welche Messverfahren bei Blitzern gibt es?
Auf Deutschlands Straßen kommen verschiedene Arten von Blitzern zum Einsatz:

Art des Systems	Funktionsweise
Geräte mit Induktionsschleifen	Diese Systeme werden unter die Fahrbahn verlegt und dienen dazu,Geschwindigkeitsüberschreitungen und Rotlichtverstöße zu messen. Üblicherweise werden zwei Schleifen in einem kurzen Abstand zueinander verlegt. Sie registrieren, wenn sie von dem Fahrzeug überfahren werden und können dessen Geschwindigkeit ermitteln.
Blitzer mit Piezosensoren	Die Sensoren werden ähnlich wie bei den Geräten mit Induktionsschleifen im Boden verbaut. Sie nehmen den Druck wahr, der entsteht, wenn sie von einem Fahrzeug überfahren werden.
Messgeräte mit Lichtschranken	Es werden drei Lichtschranken hintereinander montiert. Wenn sie von dem Fahrzeug passiert sind, kann die Geschwindigkeit berechnet werden.
Blitzer mit Section Control	Section Control bedeutet auf Deutsch „Abschnittskontrolle“. Bei diesem System wird also keine Momentaufnahme angefertigt, sondern die Geschwindigkeit auf einem längeren Streckenabschnitt gemessen. Dieser kann zwei bis fünf Kilometer lang sein.

Bei den oben genannten Systemen handelt es sich um stationäre Blitzer-Typen. Es besteht aber auch die Möglichkeit der mobilen Messung. Diese kann zum Beispiel mit einer Laserpistole vom Straßenrand aus erfolgen. Darüber hinaus gibt es Nachfahrsysteme. Dabei folgt ein Polizeiauto einem vorausfahrenden Fahrzeug und ermittelt dessen Geschwindigkeit durch das Ablesen des eigenen Tachos.