Drohende Grippewelle vor dem Fest: Experten raten zur sofortigen Immunisierung
Steigende Fallzahlen und eine neue Virus-Variante
Den Meldedaten des Robert-Koch-Instituts zufolge ist die Aktivität akuter Atemwegserkrankungen in Deutschland gestiegen und liegt derzeit in der Kalenderwoche 48 auf einem moderaten bis hohen, aber nicht unüblichen Niveau. Das Krankheitsgeschehen wurde in den letzten Monaten hauptsächlich durch Rhinoviren und SARS-CoV-2 bestimmt. Der Anteil der Influenzafälle ist in den letzten zwei Wochen jedoch deutlich angestiegen, wodurch sich der Beginn der Grippewelle andeutet, wie das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises mitteilt. Die Zahl schwer verlaufender Atemwegserkrankungen ist bislang niedrig. Mit Blick auf die derzeit hohen Fallzahlen in Australien und die neu aufgetretene Influenza-A(H3N2) Subklade K hat das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) eine Risikobewertung für die Bevölkerung der EU vorgenommen.
Hohes Risiko für vulnerable Personengruppen
Auf Grundlage der derzeit verfügbaren Informationen wird das Risiko durch eine von der A(H3N2) Subklade K dominierten Grippewelle als hoch eingestuft für Bevölkerungsgruppen mit erhöhtem Risiko für schwere Erkrankungen. Dazu zählen etwa Schwangere, Immunsupprimierte, Personen ab 65 Jahren oder Personen in Langzeitpflegeeinrichtungen. Für Personen ohne Risikofaktoren wird das Risiko als moderat bewertet. Dr. Anne Kühn, stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamts des Rhein-Neckar-Kreises, das auch für die Stadt Heidelberg zuständig ist, bezeichnet den jetzigen Zeitpunkt als ideal, um vor den Feiertagen noch eine Impfung durchzuführen.
Wirksamkeit des Impfschutzes und zusätzliche Maßnahmen
Zwar sei erst nach 10 bis 14 Tagen mit einem vollständigen Impfschutz zu rechnen, jedoch baue sich der Schutz schon in den Tagen zuvor langsam auf. Zur Frage, ob die Impfung auch vor der neuen Subklade schützt, erklärt Dr. Kühn, dass aktuell noch nicht genug Daten für eine sichere Aussage vorliegen. Experten seien sich jedoch einig, dass erwartbar sei, dass der Impfstoff unabhängig von der Subklade Schutz vor schweren Erkrankungen bietet. Dies gelte vor allem für Menschen, die durch eine echte Influenza besonders gefährdet sind, wie ältere Menschen, Personen mit chronischen Grunderkrankungen und Schwangere. Die Ärztin empfiehlt den Impftermin vor den familiären Zusammenkünften an den Feiertagen. Zudem erinnert sie an begleitende Maßnahmen zur Risikominimierung: das Tragen von Masken in gut besuchten Innenräumen, regelmäßiges Lüften, sorgfältige Händehygiene und vor allem das Vermeiden sozialer Kontakte bei Krankheitszeichen, um sicher durch die Saison zu kommen.
Quelle: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis
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