Ein Jahr bürgerschaftliches Klima-Engagement in Sandhausen

Hendrik Müller von der AG Schwammstadt macht die Bedrohung durch Starkregenereignisse – auch in Sandhausen – deutlich. Foto: Gemeinde Sandhausen
Alles Gute zum Geburtstag des bürgerlichen Klimaengagements
(mar 01.10.) Bei der vierten Klimawerkstatt in der Gemeindebibliothek Sandhausen feierten die sieben aktiven Arbeitskreise ihr einjähriges Bestehen – und präsentierten eindrucksvoll, wie vielfältig lokaler Klimaschutz aussehen kann.
Geburtstag der Arbeitskreise
Bürgermeister Hakan Günes überbrachte Glückwünsche zum ersten Geburtstag der Klima-Arbeitsgruppen, die vor einem Jahr aus der zweiten Auflage der Veranstaltungsreihe hervorgegangen waren. Auch Michael Boeke von der Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg – Rhein-Neckar-Kreis (KLiBA) lobte das bürgerschaftliche Engagement: „Es ist viel, es ist etwas wahnsinnig Spannendes passiert.“ Besonders erfreulich sei, dass diesmal auch viele neue Interessierte den Weg in die Bibliothek gefunden hätten.
Vielfalt der Initiativen
Ob Hofflohmarkt, Repair Café, Suppentopf, Waldwichtelpfad oder Klima Puzzle – die Bandbreite der Projekte beeindruckte schon bei den Kurzvorstellungen. Zwei Arbeitskreise standen jedoch besonders im Fokus: die AG Schwammstadt sowie das E-Team.
Schwammstadt gegen Starkregenfolgen
Hendrik Müller verdeutlichte, warum die AG Schwammstadt die Vorsorge vor Starkregenereignissen ins Zentrum stellt: In Sandhausen ist mehr als ein Drittel der Bevölkerung von Überflutungsrisiken betroffen. Mit Luftaufnahmen zeigte er positive wie negative Beispiele für Regenwasserrückhaltung. Die AG setzt auf Nachbarschaftshilfe, praktische Anschauungsprojekte und unabhängige Tipps für Hausbesitzer.
Ein besonderes Vorhaben: die erste Schottergarten-Challenge in Sandhausen. Bis Juli kommenden Jahres sollen Vorgärten, die entsiegelt und begrünt werden, in Vorher-Nachher-Bildern dokumentiert und prämiert werden. Unterstützung bietet die Gemeindeverwaltung mit Klimaschutzmanager Dr. Werner Krause und Grünflächenmanagerin Susanne Wölflick.
E-Team räumt mit Mythen auf
Das E-Team konzentriert sich auf technische Lösungen für mehr Klimaschutz. Bereits drei erfolgreiche „Solarpartys“ haben Bürgerinnen und Bürgern praxisnah gezeigt, wie Photovoltaik funktioniert. Wolfhard Kletti klärte zudem über verbreitete Irrtümer rund um Wärmepumpen auf und verwies auf den „Energiesparkommissar“, ein Online-Format, das komplexe Fragen leicht verständlich erklärt.
Jens Neumann stellte ein Praxisbeispiel vor: Bei einem Reihenmittelhaus in Sandhausen gelang es, den Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser auf nur noch rund zehn Prozent des ursprünglichen Bedarfs zu senken.
Klimaengagement mit Signalwirkung
Die vierte Klimawerkstatt zeigte eindrücklich, wie vielfältig, praxisnah und innovativ die Bürgerinnen und Bürger Sandhausens den Klimaschutz mitgestalten. Von naturnahen Gärten bis hin zu Hightech-Lösungen – das Engagement wächst und entwickelt sich stetig weiter.
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