Ein kleiner Igel ganz groß – Wie „Kleiner Freund“ seinen Weg zurück ins Leben findet

Ein verletzter Igel namens „Kleiner Freund“ wurde aufgenommen und liebevoll versorgt. Trotz einer fehlenden Pfote kämpft er sich zurück ins Leben. Foto: Stephie Zeck

Ein verletzter Igel namens „Kleiner Freund“ wurde aufgenommen und liebevoll versorgt. Trotz einer fehlenden Pfote kämpft er sich zurück ins Leben. Foto: Stephie Zeck

Ein kleiner Igel erzählt seine Geschichte…

Ein verletzter Fund-Igel wurde in die Igelpension vonStephi Zeck gebracht und erzählt nun – aus seiner Sicht – wie es ihm dort ergeht: hungrig, misstrauisch, aber zunehmend verwöhnt. Der humorvolle Facebook-Beitrag zeigt mit viel Charme und Herz, was hinter der täglichen Arbeit von Wildtierhelfern steckt.


Hier berichtet der „kleine Freund“ selbst:

Hallo ich bin der tagaktive Fund-Igel von letztens. Meine Pensionswirtin nennt mich immer “ Kleiner Freund „. Na ja ob ich das sein will weiß ich noch nicht so richtig.

Als ich gefunden wurde war ich so hungrig und durstig, aber ich hatte furchtbar Angst.

Und dann kam meine Chauffeuse und hat mich in meine neue Pension gebracht. Das war am Anfang vielleicht ein mieser Service!

Da gab es erst mal gar nix zu fressen und als dann was kam, war es nur so ein Minilöffel. Wie soll denn da ein ausgewachsener Igel satt werden! Die Wirtin hat irgendwas erzählt von einem Refeedingsyndrom und dass ich bei zu viel Essen vielleicht kollabiere. So ne Sauerei! Aber zum Glück kam dann alle paar Stunden so ein Löffel, das hat mich die blöde Piekserei (infundieren heißt das glaub ich) fast vergessen lassen. Weil ich so sauer war, hab ich mich erst mal nicht ausgerollt, die Tante sollte ruhig sehen, was sie von ihrer Geizigkeit hat.

Endlich richtiges Futter

Am nächsten Tag bekam ich das erste Mal richtig Futter, da hab ich zugeschlagen, so sehr, dass ich erst mal alle viere von mir gestreckt neben dem Napf eingepennt bin. Und was soll ich sagen? Mitten im schönsten Traum weckt mich meine Futtertante mit einem lauten: “ Oh Schreck!“

Ein altes Geheimnis wird entdeckt

Tja da hatte sie mein kleines Geheimnis entdeckt, ich hab nämlich am rechten Vorderbein keine Pfote mehr. Das ist eine ganz alte Verletzung, ich weiß schon gar nicht mehr von wann. Die Tante hat mich eingepackt und ist mit mir zu einem Arzt gefahren. Der hat mich vielleicht auf den Kopf gestellt, sogar Photos von meinen Knochen hat er gemacht.

Er meint, ich dürfe nur wieder in die Natur, wenn ich zuverlässig zugefüttert und versorgt werde, da ich mit nur einer Grabhand (dazu haben wir die Vorderpfoten) bei so harter Erde nicht zurechtkomme. Aber zum Glück haben sich meine Finder dazu bereit erklärt.

Bauchweh und Medizin

Dazu hatte ich ganz furchtbar Bauchweh, die Pensionswirtin meint, ich habe eine ganze Ladung Würmer in mir. Dafür gibt sie mir jetzt Medizin. Langsam geht’s meinem Bäuchlein besser. Bis ich die doofen Mitbewohner los habe und wieder genug wiege, lass ich mich hier verwöhnen!

Vielleicht bleibe ich einfach hier

Hmm vielleicht darf die Tante dann auch meine Freundin werden, ist ja das Mindeste, wenn die schon immer meine Kackwürste wegputzt. Und ob ich bei den Igeldamen eine finde, die kochen und putzen kann und mich so verwöhnt, bezweifle ich! Dann nehm ich halt die, die kann ja auch nix dafür, dass sie so komisch aussieht!

Alles Liebe, euer “ Kleiner Freund „

Zum Originalartikel auf Facebook…

Text und Foto: Stephie Zeck

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