Fachstelle Sucht Wiesloch leistet unverzichtbare Arbeit für die Region

Die Fachstelle Sucht Wiesloch des Baden-Württembergischen Landesverbands für Prävention und Rehabilitation (bwlv) ist eine der zentralen Anlaufstellen im Rhein-Neckar-Kreis, wenn es um Beratung, Aufklärung und Prävention im Bereich Sucht geht. Bei einem Besuch informierte sich der grüne Landtagskandidat für den Wahlkreis Wiesloch, Yannick Veits, über die vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen der Einrichtung.

Im Gespräch mit der Leiterin Kerstin Abeck und ihrem engagierten Team wurde deutlich, wie breit das Themenspektrum ist: Neben Alkohol- und Drogenabhängigkeit spielen auch Verhaltenssüchte wie Glücksspiel, Mediennutzung oder Medikamentenkonsum eine wachsende Rolle.

Gerade im Bereich der Medikamentensucht beobachten die Fachkräfte eine besorgniserregende Entwicklung: Immer häufiger führen ärztlich verordnete Schmerzmittel – etwa Präparate mit Tilidin oder Fentanyl – in die Abhängigkeit. Fachleute warnen schon länger, dass Deutschland ohne rechtzeitige Prävention und Sensibilisierung Gefahr läuft, in eine ähnliche Krise zu geraten wie die USA, wo eine sogenannte Fentanylwelle dramatische Folgen hat. Dieses Phänomen wird unter dem Schlagwort „Sucht auf Rezept“ zunehmend auch hierzulande zum Thema.

Die Fachstelle arbeitet dabei nicht nur beratend, sondern auch präventiv – in Schulen, Betrieben und sozialen Einrichtungen im gesamten Landkreis. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Frühprävention. Ziel ist es, Menschen frühzeitig zu erreichen, bevor sich problematische Konsummuster verfestigen. Studien belegen, dass jeder in die Suchtprävention investierte Euro langfristig bis zu 17 Euro an Gesundheits- und Sozialkosten spart – ein starkes Argument dafür, Prävention als gesamtgesellschaftliche Aufgabe ernst zu nehmen.

Die Fachstelle Sucht Wiesloch setzt zudem auf innovative und digitale Wege der Ansprache. Mit dem Podcast „KlarKommen“ (Spotify-Link) werden Themen rund um Sucht und seelische Gesundheit offen und lebensnah behandelt. Zudem bietet der KI-gestützte Chatbot SuchtGPT ein anonymes, niedrigschwelliges Informationsangebot für Menschen, die Rat oder Orientierung suchen. Beide Projekte zeigen, wie moderne Prävention heute aussehen kann: zugänglich, verständlich und am Puls der Zeit.

Yannick Veits betonte bei seinem Besuch, wie wichtig eine verlässliche und langfristige Finanzierung solcher Fachstellen sei:

> „Diese Einrichtungen leisten unschätzbare Arbeit für Betroffene, Angehörige und die gesamte Gesellschaft. Damit Prävention wirkt, braucht sie Kontinuität – und diese kann nur gesichert werden, wenn die Finanzierung dauerhaft gewährleistet bleibt.“

Die Fachstelle Sucht Wiesloch ist ein Beispiel dafür, wie Fachkompetenz, Empathie und Engagement zusammenwirken, um Menschen auf ihrem Weg aus der Abhängigkeit zu unterstützen – und Suchtproblemen frühzeitig vorzubeugen.

Weitere Informationen:

Fachstelle Sucht Wiesloch: bw-lv.de/fachstelle-sucht-wiesloch
Podcast KlarKommen: open.spotify.com/show/45U5HJXJInuhI0Ld1zJjrq
KI-Projekt SuchtGPT: suchtgpt.de

Text und Fotos: Yannick Veits

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