Halloween: Ein Fest zwischen Tradition und moderner Unterhaltung
(eme 29.10.24) Halloween, gefeiert am Abend des 31. Oktober, hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem beliebten Ereignis entwickelt. Doch was feiern wir an diesem Tag eigentlich? Die Antwort ist vielschichtig und verbindet alte Traditionen mit modernen Bräuchen.
Der Name „Halloween“ leitet sich vom englischen „All Hallows‘ Eve“ ab, was „Vorabend von Allerheiligen“ bedeutet. Allerheiligen ist ein christlicher Feiertag am 1. November.
Die Wurzeln von Halloween reichen jedoch weiter zurück
– Keltische Tradition: Viele Historiker sehen einen Zusammenhang mit dem keltischen Fest Samhain, das den Beginn des Winters markiert. Die Kelten glaubten, dass zu dieser Zeit die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der Toten durchlässig sei.
– Christliche Einflüsse: Im Mittelalter wurde das heidnische Fest christianisiert, als Papst Gregor IV. im Jahr 837 den 1. November als Allerheiligen festlegte.
– Irische Auswanderer: Die heutigen Halloween-Bräuche wurden im 19. Jahrhundert von irischen Einwanderern in die USA gebracht und dort weiterentwickelt
Heute ist Halloween vor allem ein Fest der Verkleidung und des spielerischen Gruselns:
- Kostüme: Menschen verkleiden sich als Geister, Hexen, Vampire und andere gruselige Gestalten
- „Trick or Treat“: Kinder ziehen von Haus zu Haus und bitten um Süßigkeiten
- Kürbislaternen: Ausgehöhlte Kürbisse mit geschnitzten Gesichtern, auch „Jack O’Lantern“ genannt, sind ein typisches SymbolPartys und Dekorationen: Viele Menschen schmücken ihre Häuser gruselig und veranstalten Halloween-Partys
In der modernen Zeit hat Halloween seinen ursprünglich religiösen Charakter weitgehend verloren. Es ist zu einem säkularen Fest geworden, das vor allem Spaß und Unterhaltung in den Vordergrund stellt.
Für viele bietet es eine Gelegenheit, ähnlich wie an Fasching, dem Alltag zu entfliehen und spielerisch mit Ängsten umzugehen.
Halloween und Reformationstag
Halloween wird nicht überall positiv gesehen. Einige kritisieren die zunehmende Kommerzialisierung des Festes. Der Reformationstag und Halloween fallen auf denselben Tag, den 31. Oktober, was zu einer gewissen Konkurrenz zwischen den Feiertagen führt.
Während der Reformationstag ein wichtiger protestantischer Feiertag ist, gewinnt Halloween in Deutschland zunehmend an Popularität, besonders bei Kindern und Jugendlichen
Unterschiedliche Bedeutungen
– Der Reformationstag erinnert an den Beginn der Reformation durch Martin Luther im Jahr 15171
– Halloween hat seine Wurzeln im katholischen Allerheiligenfest und keltischen Traditionen und ist heute vor allem ein Fest des Gruselns und der Verkleidung
Einige evangelische Kirchen versuchen, auf den Halloween-Trend zu reagieren.
Die Evangelische Kirche Mitteldeutschland (EKM) organisiert „Nacht in der Kirche“-Veranstaltungen, um Jugendliche wieder an die Traditionen des Reformationstages heranzuführen. Auch wurden „Luther-Bonbons“ in Umlauf gebracht, die sowohl süß als auch sauer sind – ein Versuch, beide Feiertage zu verbinden.
Trotz dieser Versuche, Brücken zu schlagen, bleibt der Zwiespalt zwischen dem traditionellen Reformationstag und dem kommerzielleren Halloween bestehen.
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