Hexen erobern Nußlocher Rathaus: Fasnacht 2024 mit Popcorn und Konfetti eröffnet
(eme 12.11.24) Pünktlich am 11.11.2024 um 11:11 Uhr war es wieder so weit: Die „Hexen vum Grobrunn“ stürmten das Nußlocher Rathaus und läuteten damit offiziell die fünfte Jahreszeit ein. Der traditionelle Rathaussturm verlief dieses Jahr besonders spektakulär, da sich die Rathausmitarbeiter mit ungewöhnlichen Mitteln zur Wehr setzten.
Bürgermeister Joachim Förster und sein Team hatten sich gut vorbereitet und empfingen die anstürmenden Narren mit einer Salve aus Popcorn-Kanonen. „Unsern Bauhof hot hier die Kanone gebaut, und wir schieße zurück, des isch heut erlaubt“, verkündete der Bürgermeister kämpferisch.
Doch die Hexen ließen sich von dem fliegenden Popcorn nicht beeindrucken und konterten mit einer Attacke aus Konfetti und närrischen Versen.
Nach kurzem, aber heftigem Widerstand musste Bürgermeister Förster schließlich kapitulieren und den Rathausschlüssel an die Hexen übergeben. In seiner Kapitulationsrede zeigte er sich jedoch versöhnlich: „Ihr Hexen habt’s tatsächlich vollbracht, uns’re Festung euch untertan gemacht! Wir haben gekämpft und Widerstand geleistet, doch jetzt ist Fasnacht, die Freude hier zeigt es“
Die Hexen vum Grobrunn nutzten ihre frisch ergatterte Macht, um Nußlochs „Wehwehchen“ ordentlich durch den Kakao zu ziehen. In ihrer Antrittsrede zauberten sie einen bunten Strauß an Themen aus dem Hut: Beim Parkchaos in der Gemeinde reimten sie frech: „Parken uff’m Gehweg? Oi, oi, oi! Ab Januar gibt’s dafür Ärger mit der Polizei!“
Sie empfahlen den Bürgern augenzwinkernd, ihre Autos künftig auf Bäumen oder in Vorgärten zu parken – Hauptsache nicht auf dem Gehweg!
Zur Modernisierung des Ortskerns frotzelte die Oberhexe: „De Ortskern wärd iwwaral modernisiert, sogar die Bushaltestelle wärre saniert. Barrierefreiheit is dort des Ziel, iwwa die longe Bauzeit beschwere sich viel.“
Sie schlug vor, die Baustellen gleich als neue Sehenswürdigkeiten auszuweisen – schließlich seien sie länger da als so manches historische Gebäude.
Das abgelehnte Parkraumkonzept kommentierten sie mit einem Augenzwinkern: „Das Parkraumkonzept? Abgelehnt, so steht’s geschrieben, doch warum, fragt man sich – die Antwort blieb liegen.“
Vielleicht, so mutmaßten sie, wollte der Gemeinderat einfach mehr Platz für Hexentanzplätze schaffen?
Mit diesen närrischen Spitzen brachten die Hexen nicht nur das Rathauspublikum zum Lachen, sondern auch die kommunalen Themen charmant auf den Punkt. Bürgermeister Förster konnte nur noch schmunzelnd den Kopf schütteln und sich fragen, was die nächsten Monate unter Hexenherrschaft wohl noch bringen würden.
Bürgermeister in „Zwangsurlaub“
Bürgermeister Förster nahm seine vorübergehende Entmachtung mit Humor: „Ich ruh mich dann ab morge ä bissele aus und bin dann für die nächste Zeit erstemol raus“. Er versprach jedoch, am Aschermittwoch wieder bereit zu stehen, um die Amtsgeschäfte zurückzuübernehmen.
Mit dem erfolgreichen Rathaussturm ist die Fasnachtssaison in Nußloch offiziell eröffnet. Die Bürger können sich nun auf zahlreiche närrische Veranstaltungen freuen.
NARRI, NARRO!!
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