Beeindruckendes Halo-Phänomen über Nußloch
(js 26.11.24) Ein außergewöhnliches atmosphärisches Schauspiel zeigte sich am 23. November über Nußloch. Mehrere optische Phänomene erschienen gleichzeitig am Himmel und boten einen faszinierenden Anblick.
Die beobachteten Erscheinungen
Der markante 22° Halo bildete einen kompletten Ring um die Sonne. Diese kreisförmige Erscheinung entsteht durch die Brechung des Sonnenlichts in hexagonalen Eiskristallen, die sich in hohen Cirruswolken befinden.
Besonders auffällig war die linke Nebensonne (Parhelion), die sich als heller, regenbogenfarbener Lichtfleck etwa 22° links der Sonne zeigte.
Der obere Berührungsbogen (Tangentialbogen) erschien als bogenförmige Struktur, die den 22° Halo am oberen Rand berührte. Diese Erscheinung verändert ihre Form je nach Sonnenhöhe.
Seltene Begleiterscheinungen
Der Zirkumzenitalbogen, oft auch als „umgekehrter Regenbogen“ bezeichnet, zeigte sich als farbenprächtiger Bogen hoch am Himmel. Diese Erscheinung entsteht, wenn Sonnenlicht durch horizontal ausgerichtete Eiskristalle fällt.
Besonders bemerkenswert war der gut sichtbare Supralateralbogen – ein vergleichsweise seltenes Phänomen. Er erschien als großer, schwach regenbogenfarbener Bogen oberhalb der Sonne.
Diese Kombination verschiedener Halo-Phänomene deutet auf ideale atmosphärische Bedingungen mit einer großen Anzahl perfekt ausgerichteter Eiskristalle in der oberen Atmosphäre hin.
Jürgen Scheuermann ist in Nußloch als leidenschaftlicher Meteorologe bekannt, der seit vielen Jahren eine private Wetterstation betreibt.
Sein umfangreiches Wissen über Wetterphänomene teilt er gerne mit anderen. Daher hat Jürgen eine eigene Rubrik im „Mondspritzer“ erhalten.
Herzlichen Dank, lieber Jürgen, dass du dein Wissen und deine Leidenschaft mit uns teilst!
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