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Krötenwanderung in Leimen und Nußloch

(nabu 19.2.24) Jedes Jahr im Frühjahr machen sich die Amphibien auf den Weg von ihren Überwinterungsgebieten zu ihren angestammten Laichgewässern.

Sobald es dämmert und die Witterungsbedingungen es einigermassen zulassen, erliegen sie ihrem Wandertrieb. Es sind zumeist Männchen, die sich zuerst auf den Weg machen um sich so eine besonders günstige Position auf der Wanderstrecke oder am Laichplatz zu sichern, so dass auch garantiert ein Weibchen für sie abfällt. Diese treffen ein wenig später auch vor Ort ein.

Wie an so vielen anderen Orten auch, lauern auch in Nußloch und Leimen viele Gefahren auf ihrem Weg. Garteneinfassungen in Form von Mauern stellen unüberwindliche Hindernisse dar. Außerdem können Gullys zu einer tödlichen Falle werden Und natürlich ist das Überqueren der Straße trotz der geltenden Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h für die nicht eben flotten Tiere ein Problem; und zwar nicht nur, wenn das Tempolimit missachtet wird (siehe unten).

Kurz, Amphibien sind einfach nicht gewappnet für die Widrigkeiten eines von uns Menschen in unserem Sinne umgebauten Lebensraumes.

 

Was können wir für die Arterhaltung der Kröten, Molche und Frösche tun?

Seit einigen Jahren organisiert die Ortsgruppe Leimen-Nussloch des NABUs unter Leitung des Vorsitzenden Dr. Harald Kranz alljährlich freiwillige Helfer, die den Tieren im wahrsten Sinne des Wortes ‘über die Straße’ helfen. Dazu treffen sich allabendlich während der Wanderzeit von Anfang März bis Ende April zwei oder mehr Helfer mit Keschern, Eimern und Taschenlampen bewaffnet in Leimen in der Waldstraße und patrouillieren diese auf und ab. Alle sich auf der Straße tummelnden Amphibien werden eingesammelt und an zwei Stellen, von denen aus sie mühelos ihr Ziel, die Gartenteiche, erreichen können, wieder freigelassen. Besonderes Augenmerk gilt dabei den zahlreichen Gullys, da hier immer wieder Tiere hineinfallen und sich nicht aus eigener Kraft befreien können. Dabei werden Art und Geschlecht der umgesetzten Tiere vermerkt, um so einen Eindruck über die Bestandsentwicklung zu erhalten. 

Leider kommt es trotzdem immer wieder vor, dass wir tote Amphibien auf der Straße finden; wenn auch zum Glück nicht viele. Dies mag zum einem an der Achtlosigkeit und/oder überhöhter Geschwindigkeit der Autofahrer liegen. Zum anderen mag aber auch der Glaube, dass eine Kröte ein Überfahren überlebt, solange sie nicht von den Reifen erfasst wird, dazu beitragen. Dies ist mitnichten so, denn der Strömungsdruck, der bei einem schneller als Schrittgeschwindigkeit fahrenden Auto entsteht, kann ausreichen, um die Kröte platzen zu lassen (Quelle: nabu.de). 

Wir treffen auf unseren ‘Fangzügen’ immer wieder auf Menschen, die unserem Anliegen aufgeschlossen gegenüber stehen und sich für das Leben der Amphibien interessieren. Deswegen hegen wir auch die grosse Hoffnung, dass sich unser Bemühen stabilisierend auf die Krötenpopulation auswirkt; und die Fangzahlen der vergangenen Jahre bestätigen dies. Und mehr als ein bisschen Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme beim abendlichen Autofahren ist auch von der Mehrheit nicht nötig, um gemeinsam den Bestand an Amphibien auch hier in Leimen zu erhalten.

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