Minister Bonde besucht Modellprojekt für Gelbbauchunken im Nusslocher Steinbruch
(kse ) Nußloch: Von der auffälligen schwarz-gelben Zeichnung an der Unterseite ihres Körpers haben sie ihren Namen, die Gelbbauchunken. Sie sind eine stark gefährdete Art, deren Lebensraum auch durch die menschliche Besiedelung stark zurückgegangen ist.
Wie für viele andere Arten gibt es mittlerweile Schutzprojekte, die das Ziel haben, die vorhandenen Lebensräume zu erhalten und die Population wieder zu stärken. Eines dieser Projekte findet im Nußlocher Steinbruch statt, da dieser sekundäre Lebensraum den Unken alles bietet, was diese anspruchsvollen Tiere benötigen. „Es ist sehr spannend, wie sich solche Lebensräume entwickeln und was daraus in der Zusammenarbeit verschiedener Akteure entstehen kann“, zeigte sich Kai Schmidt-Eisenlohr begeistert.
Anlässlich einer Einladung des Naturschutzbunds hatte sich der Grüne Landtagsabgeordnete Schmidt-Eisenlohr gemeinsam mit dem Minister für den Ländlichen Raum Alexander Bonde, Frau Professor Jessel vom Bundesamt für Naturschutz, leitende Mitarbeitern von HeidelbergCement und natürlich dem NABU Rhein-Neckar, der das Projekt vor Ort betreut am 25.7. im Nußlocher Steinbruch eingefunden. André Baumann in seiner Funktion als NABU Landesvorsitzender BW erläuterte den Anwesenden zu Beginn etwas zu den Lebensbedingungen der Unke sowie über die Erfolge des Projekts.
Er wies nachdrücklich darauf hin, dass solche Projekte nicht nur für diese speziell geschützten Tierarten wichtig sind, sondern auch für andere Arten mit einem gemeinsamen Lebensraum. Dabei ist ganz entscheidend für das Gelingen des Artenschutzes, das Zusammenwirken von Fachkompetenz vor Ort, einer nachhaltigen Finanzierung, die hier im Wesentlichen durch Bund und Land gegeben ist, sowie eine gute Kooperation mit dem Unternehmen, auf dessen Grund und Boden man die Arbeit macht. André Baumann zeigte sich erfreut, dass alle diese Bausteine hier in Nußloch nahtlos miteinander verzahnen.
Minister Bonde betonte denn auch für das Land die Wichtigkeit solcher Maßnahmen. Schließlich ist die Gelbbauchunke eine sogenannte Verantwortungsart für Deutschland und besonders den Südwesten, weil hier ihr Hauptverbreitungsgebiet ist. „Wir kommen dieser Verantwortung nach, nicht nur bei der Unke“, betonte der Minister. Auf die Frage, ob er als Grüner denn wirklich Schwarz-Gelbe erhalten wolle, antwortete er schlagfertig, solange Schwarz-Gelb unten ist, sei dies schon in Ordnung.
Beim anschließenden Rundgang erläuterten die ExpertInnen des NABU die unterschiedlichen Lebensräume der Unken und zeigten den Interessierten die verschiedenen Entwicklungsstadien von der Kaulquappe bis zum ausgewachsenen Exemplar. „Ich bin stolz darauf, dass wir ein solch erfolgreiches Projekt hier in unserer Region haben und freue mich gleichzeitig, dass das wichtige Thema Artenschutz wieder verstärkt in unser aller Bewusstsein rückt“, sagte Dr. Schmidt-Eisenlohr.
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