Sandhausen Rathaus: Kämmerin Melissa Steinert jongliert auch privat mit Zahlen

(pm – 14.7.25) Sie scheint für den Job wie geschaffen zu sein: „Ich beschäftige mich auch privat gerne und viel mit Finanzen und Geldanlagen“, sagt Melissa Steinert – die neue Kämmerin der Gemeinde Sandhausen möchte kurzfristig an der „Schwarzen Null“ arbeiten und diese langfristig für die Hopfengemeinde kompensieren.

Fürs laufende Jahr wird schließlich mit einem Defizit von rund 1,9 Millionen Euro gerechnet. Den Trend umzukehren sei schwer, aber auch nicht utopisch. „Wir verfolgen ehrgeizige Ziele, damit wir den Bürgerinnen und Bürgern etwas bieten können“, sagt sie. „Ich bin sehr froh, dass wir sie von uns überzeugen konnten. Mit Melissa Steinert ist die richtige Person am richtigen Ort“, versichert Bürgermeister Hakan Günes.
 
Ihre Passion für alles Zählbare ist besonders. Auffallend ist aber auch ihr Alter. Die 23- Jährige war bereits eineinhalb Jahre Kämmerin der Gemeinde Walheim im Landkreis Ludwigsburg und damit war sie eine der Jüngsten auf diesem Posten im ganzen Bundesland. „Ich habe parallel Public Management an der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg und Wirtschaftswissenschaften an der Fernuni Hagen studiert.“

Momentan macht sie ihren Master in Public Management an der Internationalen Hochschule per Fernstudium. In der Schule sei sie in Mathematik in der Tat stets sehr gut gewesen, sich in große Zahlenwerke hineinzudenken, sei einfach ihre Sache, daran habe sie viel Freude, sagt die Brackenheimerin.
 
Apropos Brackenheim: In der hiesigen Region habe sie vor allem Heidelberg gekannt. Ihren Lebensmittelpunkt hat sie mit ihrem Mann gleichwohl nach Leimen verlegt. Das sei nicht zuletzt der Liebe geschuldet, denn schließlich pendle ihr Gatte nach Oldenburg, wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Verwaltungsdigitalisierung arbeitet und promoviert. Nun habe er einen kürzeren Weg, ehe er wieder bei ihr sein könne – das mache gegebenenfalls einen Tag in der Woche aus.
 
Wenn die neue Herrin über Sandhausens Zahlen nicht gerade mit zartem schwäbischen Akzent über Sparpotenziale und tolle Projekte trotz spärlicher Finanzausstattung von Bund und Land spricht, spielt sie Klavier. Seit Melissa Steinert fünf Jahre alt ist, betreibt sie dieses Hobby und frönt der klassischen und neoklassischen Musik. Daneben interessiert sie sich fürs Bogenschießen und kann sich durchaus vorstellen, einen Verein in der Region deshalb aufzusuchen. Eine kreative Ader habe sie schon ausgelebt und die Aquarell-Malerei verfolgt. Landschaften seien bevorzugt – auch in Öl oder Acryl.
 
In Sandhausen fühlt sie sich bestens aufgenommen, sowohl im Führungskreis mit Bürgermeister Hakan Günes und ihren Amtsleiterkollegen als auch in ihrem Team in der Kämmerei, wobei sie Walheim schweren Herzens verlassen habe. „Ich hatte ein tolles Team. Aber auch hier habe ich ein tolles Team“, sagt sie und lacht. Sie freut sich auf die große Herausforderung, schließlich ist Sandhausen rund fünfmal so groß wie Walheim.

Dennoch: „Oft wird Geld liegen gelassen. Wir wollen mal schauen, wo wir noch etwas herausholen können“, sagt Steinert mit einem Augenzwinkern. Außerdem gehe es darum, mögliche Fördergelder für Sandhäuser Projekte zu generieren. Auch das sei Aufgabe der Kämmerin, die gerade am Haushaltszwischenbericht feilt. Es bleibt in jedem Fall dabei: Solange es um Zahlen geht, schwingt bei Melissa Steinert die Leidenschaft mit.

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