Pflege unter der Lupe: So sicher sind die Heime im Rhein-Neckar-Kreis

85 Einrichtungen unter Aufsicht

(mar 06.09.25) Zum Stichtag 31. Dezember 2024 standen im Rhein-Neckar-Kreis insgesamt 85 stationäre Einrichtungen mit 5.653 Plätzen unter Aufsicht der Heimaufsichtsbehörde (2023: 85 Einrichtungen mit 5.817 Plätzen). Davon entfielen 71 Einrichtungen mit 5.071 Plätzen auf Menschen mit Pflege- und Unterstützungsbedarf sowie 14 Einrichtungen mit 582 Plätzen auf Menschen mit Behinderungen.

Mehr Einzelzimmerplätze

Die Einzelzimmerquote stieg im Durchschnitt auf 85 Prozent (2023: 80 Prozent). In 32 Einrichtungen für Menschen mit Pflege- und Unterstützungsbedarf und in 9 Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen sind ausschließlich Einzelzimmer vorhanden.

Vollständige Prüfquote erreicht

Die gesetzlich vorgeschriebenen Regelprüfungen wurden in den Jahren 2023 und 2024 vollständig durchgeführt (jeweils 85 Prüfungen). Hinzu kamen 34 Anlassprüfungen im Jahr 2023 sowie 21 im Jahr 2024. Schwerpunkte lagen auf der Pflege- und Betreuungsqualität, dem Einsatz freiheitseinschränkender Maßnahmen sowie der Personalausstattung. In 3 Prozent der Einrichtungen (2023) und 8 Prozent (2024) wurden keinerlei Mängel festgestellt. Festgestellte Defizite betrafen vor allem Pflegedokumentation, Medikamentenmanagement und Personalausstattung.

Freiheitsentziehende Maßnahmen weiter niedrig

Die Anwendung von Bettgittern sank von 2,5 Prozent (2023) auf 2,2 Prozent (2024). Fixierungen und andere freiheitseinschränkende Maßnahmen blieben auf einem konstant niedrigen Niveau von rund 1 Prozent bzw. darunter.

Weniger Beschwerden

Die Zahl der Beschwerden ging von 62 im Jahr 2023 auf 45 im Jahr 2024 zurück. 51 Prozent der Beschwerden erwiesen sich 2024 als unberechtigt, 42 Prozent teilweise und 6 Prozent als vollumfänglich berechtigt. Schwerwiegende Mängel wurden nicht festgestellt. Ordnungswidrigkeitsverfahren mussten nur vereinzelt eingeleitet werden (2023: 5, 2024: 6). Beschäftigungsverbote oder staatsanwaltschaftliche Ermittlungen waren nicht erforderlich.

Ausblick

„Die Ergebnisse der letzten beiden Jahre zeigen, dass die Einrichtungen im Rhein-Neckar-Kreis trotz Fachkräftemangels ein hohes Maß an Verantwortung übernehmen. Mit den geplanten gesetzlichen Änderungen hin zu einer stärker beratungsorientierten und risikobasierten Heimaufsicht können Ressourcen gezielt eingesetzt werden. Gut geführte Einrichtungen lassen sich entlasten, während Einrichtungen mit Handlungsbedarf intensiver begleitet werden“, so Katja Hahn, Leiterin der Heimaufsichtsbehörde.

Quelle: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis

nussloch-lokal.de Nussloch Lokal - Zeitung - Onlinezeitung

Kurz-URL: https://nussloch-lokal.de/?p=188613

Kommentare sind deaktiviert.

Werbung

Foto-Galerie

Anmelden | Entworfen von Gabfire themes