Heidelberger Gorillagruppe wieder komplett – Weibchen aus dem Zoo Münster eingetroffen
(zoo 29.4.24) Gorilla-Weibchen aus dem Zoo Münster in Heidelberg eingetroffen
Die Gorillagruppe im Zoo Heidelberg hat eine neue Mitbewohnerin, das Weibchen „Jamila“ ist
am Montag, den 22. April 2024 aus dem Allwetterzoo Münster an den Neckar umgezogen. Der
Transport verlief problemlos, in den nächsten Tagen darf „Jamila“ sich zunächst an die neue
Umgebung und die Pfleger gewöhnen, bevor sie mit den anderen beiden Gorillas
zusammengeführt wird. Das Menschenaffenhaus bleibt zeitweise für die Besucher
geschlossen, um den Tieren die nötige Ruhe bei der Integration zu geben.
Nachdem Weibchen „N’Gambe“ Ende Dezember letzten Jahres in den Zoo Frankfurt
umgezogen ist, bestand die Heidelberger Gorillagruppe nur noch aus dem Silberrücken und
einem Weibchen. Da diese Menschenaffenart allgemein in Gruppen mit einem Männchen und
mehreren Weibchen lebt, war bei Abgabe von „N’Gambe“ bereits klar, dass für sie ein anderes
Weibchen nach Heidelberg wechseln sollte. Tiertransfers zwischen den Zoos werden vom
Europäischen Erhaltungszuchtprogramm EEP koordiniert und in enger Absprache mit den
einzelnen Zoos empfohlen.
„Das neue Weibchen aus Münster wurde uns vom EEP vorgeschlagen“, berichtet Sandra Reichler, als Kuratorin verantwortlich für die Menschenaffen im Heidelberger Zoo. „Wir haben uns intensiv mit den Kollegen aus Münster über unsere Gorillagruppen ausgetauscht und gemeinsam beschlossen, dass dieses Weibchen gut zu den beiden Tieren in Heidelberg passen könnte“.
Weibchen „Jamila“ ist in Münster in einer funktionierenden Gruppe aufgewachsen und daher gut sozialisiert. Mit ihren 10 Jahren ist sie nun alt genug, sich einer neuen Gorillagruppe anzuschließen. Regelmäßige Wechsel in einer Gorillagruppe sind üblich. In der Natur verlassen sowohl junge Männchen als auch die Weibchen mit Beginn der Geschlechtsreife ihre Geburtsgruppe. Der Silberrücken einer Gruppe kann seine Weibchen meist nur für einige Jahre führen, bis ein anderes, kräftigeres Männchen übernimmt. Wird eine Gruppe zu groß oder versteht sich ein Weibchen nicht mit den anderen, verlässt es auch im erwachsenen Alter die Gruppe und schließt sich einem anderen Silberrücken und einer anderen Gorillagruppe an.
Wie die Tiere in Heidelberg tatsächlich miteinander harmonieren, wird sich erst in einigen Monaten zeigen.
Für den Transport von Gorilla „Jamila“ wurden umfangreiche Vorbereitungen getroffen: Ein
intensiver Gesundheitscheck in Münster stellte sicher, dass das Gorillaweibchen gesund und
fit ist. Die Heidelberger Tierpfleger des Affenreviers waren bereits zwei Tage vor dem
geplanten Transporttermin nach Münster gereist, um „Jamila“ in ihrer gewohnten Umgebung
kennenzulernen und sich mit den Kollegen in Münster auszutauschen.
Das Verladen in eine spezielle Transportkiste fand am Montagmorgen statt und verlief ohne
Zwischenfälle, bevor die Heidelberger Pfleger mit Gorilla per Straßentransport zurück in
Richtung Heidelberg aufgebrochen sind. Ein vertrauter Tierpfleger von „Jamila“ begleitete
ebenfalls den Transport nach Heidelberg und wird die ersten Tage in Heidelberg bleiben, um
die Eingewöhnung zu unterstützen. Nach der Ankunft in Heidelberg darf sich das
Gorillaweibchen nun in einem ruhigen Gehege hinter den Kulissen ausruhen, bevor sie alle
Gehegebereiche getrennt von den anderen Gorillas kennenlernen und erkunden darf. Der
erste Kontakt zu ihren Mitbewohnern wird zunächst aus der Entfernung mit einem schützenden
Gitter dazwischen erfolgen. Erst wenn positives Interesse aneinander beobachtet wird, werden
die Tiere unter sorgsamer Beobachtung des Pflegerteams zusammengelassen. „Wir sind alle
sehr gespannt, wie die Zusammenführung ablaufen wird. Trotz der Erfahrung mit einigen
Gorillaintegrationen müssen wir die Interaktionen aufmerksam beobachten, denn jede
Zusammenführung verläuft anders und hängt komplett von den beteiligten Charakteren der
Tiere ab“, erklärt Anke Jakob, Leiterin des Affenreviers. „Aber die Voraussetzungen sind gut,
unser Silberrücken hat bereits einige Erfahrung mit neuen Weibchen, und unser Weibchen
„Shaila“ ist ebenfalls sehr gut sozialisiert und wird wissen, wie man sich einem neuen
Gruppenmitglied gegenüber verhält.“
Über die weitere Entwicklung und die Integration des neuen Gorillaweibchens wird der Zoo
zeitnah informieren.
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