Verleihung des Nußlocher Ehrenbürgerrechts an Gemeinderat Gerhard Leypold
(nu – 23.2.18) Die Festhalle der Gemeinde Nußloch war am Samstag, dem 17. Februar 2018 festlich geschmückt und nahezu bis auf den letzten Platz besetzt.
Erfreulicher Anlass war die Verleihung des Ehrenbürgerechts an Herrn Gemeinderat Gerhard Leypold, die er im Beisein von etwa 180 Gästen in feierlichem Rahmen von Herrn Bürgermeister Karl Rühl verliehen bekam. Unter den Gästen waren der Bundestagsabgeordnete Dr. Stephan Harbarth, der Landtagsabgeordnete Karl Klein, der ehemalige Landtagsabgeordnete Michael Sieber, der zukünftige Bürgermeister Joachim Förster, Gemeinderäte, Vertreter von Vereinen, Schulen und anderen Institutionen sowie natürlich seine Familie.
Beantragt hatte diese Auszeichnung die CDU-Gemeinderatsfraktion zusammen mit dem CDU-Gemeindeverband Nußloch, die diesen Antrag mit einer umfassenden Liste der ehrenamtlichen Tätigkeiten von Gerhard Leypold begründeten. In seiner Sitzung am
25. Oktober 2017 hat der Gemeinderat diesen Antrag dann mehrheitlich beschlossen.
Die Bedeutung und den Stellenwert dieser höchsten Auszeichnung, die eine Gemeinde an Ihre Bürgerinnen und Bürger vergeben kann, lässt sich alleine schon daran erkennen, dass in der Geschichte der Gemeinde Nußloch bisher nur 7 Personen dieses Ehrenbürgerrecht verliehen wurde. Dies waren die Herren August Ziegelmüller im Jahr 1951, Dr. Ehrhart Schott im Jahr 1954, Karl Gehrig und Max Berk im Jahr 1966, Hans Feil im Jahr 1986, Paul Hügle im Jahr 1990 und Gerhard Rensch im Jahr 2005. Gerhard Leypold ist seit letztem Samstag nun der 8. Ehrenbürger im Bunde.
Das Kammerorchester Nußloch unter Mitwirkung der Vorsitzenden, Frau Christine Bier und unter Leitung des Dirigenten Herrn Dr. Timo Herrmann eröffnete um 18:15 Uhr den Festabend mit einem Musikbeitrag.
Bürgermeister Karl Rühl begrüßte anschließend die zahlreichen Gäste und erläuterte zu Anfang den Begriff des Ehrenbürgerrechts und dass dieser eigentlich auf die falsche Spur führt, denn es sind keinerlei speziellen Rechte mit dieser Auszeichnung verbunden. Eher begründen sie ein spezielles Pflichtenverhältnis zur Gemeinde und eine Zugehörigkeit zum Kreis der Bürger, die die Verantwortung für die Gemeinschaft in besonderem Maße höher einschätzen als die eigenen Interessen.
„Mit dieser Heraushebung wollen wir zum Ausdruck bringen, dass Herr Leypold sich weit über das normale Maß hinaus der Gemeinde Nußloch gewidmet und sich für sie engagiert hat.“ so Bürgermeister Karl Rühl.
Anschließend ging Bürgermeister Rühl auf die Verdienste und Tätigkeitsbeschreibungen Gerhard Leypolds für die Gemeinde Nußloch näher ein.
Herr Leypold ist fast 43 Jahre Mitglied im Nußlocher Gemeinderat, war davon insgesamt 15 Jahre stellvertretender Fraktionsvorsitzender sowie 5 Jahre auch Fraktionsvorsitzender der CDU. Seit 43 Jahren ist er darüber hinaus auch Mitglied im Technischen Ausschuss sowie im Verwaltungs- und Sportausschuss. Seit 2004 ist er zudem der 1. Stellvertreter des Bürgermeisters.
Beim Rhein-Neckar-Kreis war er 10 Jahre als Kreisrat tätig, war in dieser Zeit auch Mitglied im Technischen Ausschuss, im Schul- und Kulturausschuss, im Sportausschuss und war von 1984 bis 1989 Mitglied im Fraktionsvorstand.
Auch dem Sport und den Vereinen ist Gerhard Leypold stark verbunden. So war er für die Sportgemeinschaft Nußloch als Übungsleiter und Trainer tätig. Er war von 1958 bis 1969
2. Abteilungsleiter Turnen und Abteilungsleiter Leichtathletik, von 1969 bis 2000 Abteilungsleiter Turnen, von 1973 bis 1975 1. Vorsitzender der Sportgemeinschaft und seit 1958 Mitglied der Vorstandschaft. Darüber hinaus war er von 1973 bis 1975 Gaukunstturnwart im Turngau Heidelberg.
Auch in der katholischen Kirche war Gerhard Leypold sechs Jahre als Pfarrgemeinderat und Lektor tätig.
„Eine Herzensangelegenheit von Ihnen sind außerdem die Aussöhnung mit Frankreich und Israel“ so Bürgermeister Karl Rühl weiter.
Der Neu-Ehrenbürger zählt zu den Gründungsmitgliedern des Freundeskreises Nußloch-Andernos, in dem er seit 1977 auch ununterbrochen Mitglied der Vorstandschaft ist.
Zu Israel pflegt er durch seine Freundschaften ein enges Verhältnis, welches sich in unzähligen Besuchen, u.a. auch mit einer Delegation des Nußlocher Gemeinderates im Herbst 2013, widerspiegelt.
Bürgermeister Rühl bezeichnete Gerhard Leypold als Mann der 1. Stunde, der in seinem politischen Verantwortungszeitraum entscheidend an der Weiterentwicklung der Gemeinde Nußloch und auch am Auf- und Ausbau der Sportgemeinschaft Nußloch beteiligt war.
Im Anschluss an die Aufzählung seiner Verdienste um die Gemeinde übergab Bürgermeister Karl Rühl dem Geehrten Gerhard Leypold die Urkunde und verlas den Text des Ehrenbürgerbriefes.
Abschließend bedankte sich Bürgermeister Rühl auch bei Frau Leypold für die bisherige Unterstützung ihres Mannes mit einem Blumengutschein.
Nach einem weiteren Musikstück des Kammerorchesters folgten die Grußworte.
Gemeinderat Wolfgang Schneider ging in seinem Grußwort, das er stellvertretend für den Gemeinderat und die Vereine hielt, in seiner gewohnten Art auf die Entwicklung des Ortes u.a. mit dem Bau der Turn- und Festhalle sowie der Olympiahalle, ein, zu der Herr Leypold maßgebend beigetragen hat. Wolfgang Schneider erzählte aber auch eine Geschichte über große Steine, Kieselsteine, Sand und Wasser in einem Glas, mit der er schlussendlich den Bezug zu den charakterlichen Eigenschaften Herrn Leypolds und das Wesentliche im Leben eines Menschen herstellte.
Auch der Bundestagsabgeordnete, Herr Dr. Stephan Harbarth, ließ es sich nicht nehmen, ein Grußwort an den neuen Ehrenbürger zu richten und hier insbesondere die Freundschaft zu Israel hervorzuheben sowie sein jahrzehntelanges Wirken in der CDU zu würdigen.
Pfarrer Lourdu, der im Namen beider Kirchen grüßte, hob das große Engagement Herrn Leypolds für die Gesellschaft besonders hervor.
Das Grußwort der Turnabteilung der Sportgemeinschaft Nußloch bestand zunächst aus einer kurzen Dankesrede für das geleistete Engagement Herrn Leypolds von Herrn Fabian Horvath, das dann zu aller Überraschung, in einer Aufführung der Abteilung Turnen endete.
Der Leiter des Staatlichen Schulamtes Mannheim, Herr Hartwig Weik hob in seinem Grußwort die Arbeit Gerhard Leypolds als Lehrer, Konrektor und Rektor der Schillerschule in Nußloch besonders hervor und dankte ihm für die Entwicklung dieser Schule.
Der Fraktionsvorsitzende der CDU-Gemeinderatsfraktion, Herr Kay Kettemann, überreichte dem Geehrten einen Geschenkkorb sowie eine Collage mit allen 8 Ehrenbürgern.
Nachdem der Musikverein Feuerwehrkapelle, dessen Vorsitzender Thomas Fellhauer vor dem Auftritt noch Dankesworte sprach, ein Musikstück unter der Leitung des Dirigenten Luca Rodrigues zum Besten gab, folgten die Dankesworte des neuen Ehrenbürgers.
Herr Leypold bedankte sich bei allen für die ihm zuteilgewordene Ehrung, die ihm sehr viel bedeute. Er berichtete in seiner Rede zunächst von seiner Kindheit, der damaligen Vertreibung aus seiner Heimat und den Umständen, wie er dann nach Nußloch kam. Weiter erzählte er davon, dass nach seiner Wahl in den Gemeinderat ein erfahrener Kommunalpolitiker damals zu ihm meinte: „Egal was du machst, man wird es dir nicht danken.“ Diese Aussage sah Gerhard Leypold mit dieser heutigen Würdigung jedoch widerlegt. Er warf nochmals einen Blick zurück auf die Entwicklung der Gemeinde Nußloch und bedankte sich abschließend bei seiner Familie und insbesondere bei seiner Frau Waltraud für die bisherige Unterstützung.
Nach einem weiteren Musikstück und einer eigenen Kreation des Nußlocher Heimatliedes auf die Melodie des „Badner Liedes“ durch den Musikverein Feuerwehrkapelle wurde der offizielle Teil des Festaktes beendet und man verbrachte bei einem gemeinsamen Abendessen noch ein paar festliche Stunden.
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