Wo beginnt eigentlich der Jakobsweg? In Leimen und Nußloch!
(csy – 24.3.223) Das Pilgern auf dem Jakobsweg erfreut sich steigernder Beliebtheit. In den letzten Jahren ist in Deutschland das Pilgern zum Grab des Apostels Jakobus des Älteren in die nach ihm benannte Wallfahrtsstätte Santiago de Compostela in Spanien vor allem durch den Bestseller des Entertainers Hape Kerkeling „Ich bin dann mal weg“ bekannt geworden. Die Pilgerfahrt zum Apostelgrab ist jedoch bereits seit dem 12. Jahrhundert überliefert.
Doch wo verläuft oder beginnt eigentlich der Jakobsweg? Aus den Medien bekannt und entsprechend berühmt sind ja zu meist nur die letzten rund 750 km über die Pyrenäen und durch den Norden Spaniens. Letztlich gibt es nicht „den“ Jakobsweg. Eigentlich muss man von einem Wegenetz durch ganz Europa sprechen und letztlich beginnt der Jakobsweg immer da, wo ein Pilger sich aufmacht, um seine Pilgerfahrt zu beginnen.
Zur besseren Orientierung gibt es offizielle Routen, die meist von örtlichen Jakobusgesellschaften gepflegt werden. Vor unserer Haustür hat die Badische Jakobusgesellschaft im Jahr 2019 den nördlichen Teil des Badischen Jakobusweges ausgeschildert, vielleicht haben Sie in Nußloch und Leimen bereits die gelbe Muschel auf blauem Grund endeckt. Die Route verläuft von Laudenbach an der Landesgrenze zu Hessen über Weinheim, Heidelberg, Leimen, Nußloch, Wiesloch und Malsch bis nach Schutterwald und weiter auf dem Südabschnitt schließlich bis Breisach, wo dann der Übergang auf das in Frankreich weit verzweigte Netz der Jakobuswege möglich ist.
In Santiago de Compostela angekommen dient dem Pilger der Pilgerausweis als Nachweis für die zurückgelegte Strecke um dort die Pilgerurkunde, die s. g. Compostela, zu ergattern. Im Pilgerausweis soll täglich mindestens ein Stempel nachweisen, dass der Pilger tatsächlich zu Fuß, zu Pferd oder mit dem Rad unterwegs war. Diese Stempel gibt es oft in Kirchen, Pfarrämtern oder Rathäusern und diese sind oftmals abseits der berühmten Hauptwege gar nicht so einfach zu bekommen. Pfarrer Arul Lourdu und Diakon Christian Sych können als begeisterte Jakobuspilger ein Lied von der kniffeligen Stempelsuche in Frankreich singen.
Da nun unsere Pfarrkirchen Herz Jesu in Leimen und St. Laurentius in Nußloch direkt am Badischen Jakobusweg liegen, haben wir als Service für die Pilger in diesen Kirchen Pilgerstempel angebracht. In der nächsten Zeit sollen ein Infoblatt für die Pilger mit Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten vor Ort sowie anderen wertvollen Informationen hinzukommen.
Auch die jährliche Fußwallfahrt der kath. Seelsorgeeinheit Leimen-Nußloch-Sandhausen soll in diesem Jahr am 8. Oktober auf dem Jakobusweg von Leimen über Nußloch nach Wiesloch verlaufen. Konkretere Infos hierzu werden noch folgen.
Zum nördlichen Jakobusweg ist auch ein Pilgerführer von Gottfried Wiedemer im Verlag RH Mediabuch UG erschienen, dieser ist im örtlichen Buchhandel erhältlich.
Falls Sie auf dem Badischen Jakobusweg unterwegs waren, freuen wir uns über Bild- und Textbeiträge. Bitte einsenden an: [email protected].
Diakon Christian Sych
Bilder: Jakobusgesellschaft / SE LNS
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