Zukunft des Nahverkehrs in Nußloch
Im Verbund haben die Gemeinden Nußloch, Leimen, Wiesloch, Walldorf, Gaiberg, Heidelberg und Sandhausen gemeinsam mit der Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH (VRN) wichtige Entscheidungen zur Weiterentwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) getroffen. Ziel ist es, den Busverkehr moderner, besser vernetzt und bürgernäher zu gestalten – mit spürbaren Vorteilen, die bis nach Heidelberg reichen.
Der bestehende Verkehrsvertrag läuft Ende 2025 aus. Im Zuge der notwendigen Neuausschreibung wurde das Konzept unter Berücksichtigung der zahlreichen Rückmeldungen aus der Bevölkerung überarbeitet und neu skaliert.
Dabei konnten zahlreiche Anregungen berücksichtigt werden – etwa der Wunsch nach direkteren Verbindungen, besserer Anbindung an Nachbargemeinden und flexibleren Fahrtzeiten.
Dadurch ist ein Konzept entstanden, das sowohl die Bedürfnisse der Fahrgäste als auch wirtschaftliche Rahmenbedingungen in Einklang bringt.
Gemeinsame Ausschreibung und regionale Abstimmung
Da viele Linien über Gemeindegrenzen hinweg führen, wurde die Ausschreibung für das Linienbündel Leimen gemeinsam mit Leimen, Wiesloch, Walldorf, Gaiberg, Heidelberg und Sandhausen durchgeführt. Diese Kooperation bringt erhebliche Vorteile: ein abgestimmtes Liniennetz, Synergieeffekte bei den Kosten und eine verbesserte regionale Vernetzung.
Allerdings bedeutet die enge Zusammenarbeit auch, dass alle Änderungen gemeinschaftlich beschlossen werden müssen. Einige lokale Wünsche konnten deshalb nicht vollständig umgesetzt werden. Dennoch steht das neue Linienkonzept für einen großen Fortschritt, der langfristig die Mobilität im gesamten südlichen Rhein-Neckar-Raum stärkt.
So wird z. B. die Buslinie 749 künftig zweimal am Morgen direkt das Schulzentrum Walldorf anfahren – ein klarer Vorteil für Schülerinnen und Schüler. Gleichzeitig wird die Linie nur noch bis zur Haltestelle Leimen Friedhof geführt.
Weitreichende Auswirkungen bis nach Heidelberg
Die Neuerungen im Liniennetz wirken über die Gemeindegrenzen hinaus. Durch die enge Abstimmung entstehen bessere Anschlüsse an den regionalen Bus- und Bahnverkehr nach Heidelberg. Damit werden Arbeits-, Schul- und Freizeitwege in der gesamten Region deutlich komfortabler und umweltfreundlicher.
Förderung und Finanzierung
Der Rhein-Neckar-Kreis für das Linienbündel, aber auch das Land Baden-Württemberg für den On-Demand-Verkehr fördert die Umsetzung der neuen Verkehrsleistungen mit bis zu 50 Prozent der Kosten. Trotz dieser Unterstützung steigt jedoch der Eigenanteil der Gemeinden, da das Angebot erweitert und verbessert wurde.
Die Investition lohnt sich: Ein attraktiver, moderner Nahverkehr steigert die Lebensqualität, fördert den Klimaschutz und unterstützt die nachhaltige Entwicklung der Region.
VRN-Flexline – Ergänzung statt Ersatz
Ein wichtiger Bestandteil der Neuausrichtung ist die Einführung der VRN-Flexline. Dieses innovative Angebot ersetzt nicht die bestehenden Linien, sondern ergänzt sie gezielt. Die bisher eingesetzten Ruf-Taxis entfallen.
Die Flexline ist ein bedarfsgesteuertes On-Demand-System, das flexibel auf Fahrgastwünsche reagiert. Buchungen sind per App oder telefonisch möglich. Die Kleinbusse verbinden festgelegte Haltestellen und virtuelle Haltepunkte, die speziell für Nußloch definiert wurden.
Dadurch kann künftig das ganze Ortsgebiet bedient werden, aber u. a. auch Bereiche, die bislang nur eingeschränkt erreichbar waren – darunter z. B.:
• das Zentrum Aktiver Prävention (ZAP),
• die Firma Leica,
• die Firma Betty Barclay bzw. der Fashion Park Nußloch,
• sowie der Bahnhof St. Ilgen / Sandhausen.
Die VRN-Flexline schafft damit zusätzliche Verbindungen und erweitert die Mobilität vor allem in den Randzeiten und schwächer frequentierten Gebieten.
Haltestellen bereits festgelegt – Details folgen
Die Haltepunkte der VRN-Flexline sind bereits festgelegt. Eine ausführliche Vorstellung des Systems – mit allen Haltestellen, Buchungsmöglichkeiten und Funktionsweisen – erfolgt in Kürze.
Die Linien 759 und 723 werden geringfügig geändert. Die Linie 759 erhält einen zusätzlichen Halt am Waldfriedhof St. Ilgen und die Linie 723 wird mit zusätzlichen Spätfahrten am Freitag, Samstag und Sonntag bzw. Feiertag ergänzt.
Blick in die Zukunft
Mit der neuen Ausschreibung, der engeren regionalen Zusammenarbeit und der Einführung der VRN-Flexline stellt sich Nußloch für die kommenden Jahre stark auf. Das überarbeitete Liniennetz verbindet Effizienz mit Bürgernähe und sorgt dafür, dass der Nahverkehr flexibler, umweltfreundlicher und besser erreichbar wird.
Auch wenn die Umsetzung mit höheren Kosten verbunden ist, steht fest: Die Investition in einen attraktiven Nahverkehr ist eine Investition in die Zukunft unserer Gemeinde.
Die Gemeinde Nußloch dankt allen Bürgerinnen und Bürgern für ihre wertvollen Rückmeldungen zum ÖPNV-Angebot. Diese haben entscheidend dazu beigetragen, dass das neue Konzept die tatsächlichen Mobilitätsbedürfnisse der Bevölkerung widerspiegelt. Gemeinsam mit Leimen, Sandhausen, Wiesloch, Walldorf, Gaiberg, Heidelberg und dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) ist die Umsetzung des „Linienbündels Leimen“ gut gelungen, wie im Dezember dann gezeigt werden kann. Die Mobilität in der Region wird einfacher, moderner und nachhaltiger.
Quelle: Gemeinde Nußloch
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