Neue Anlaufstellen für „Lurchi“ & Co. Mehrere Feuchtbiotope angelegt
(rnk – 1.12.24) Jedes Jahr im Herbst verändern sich unsere Wälder und ein schönes Schauspiel mit bunten Blättern beginnt. Tiere und Pflanzen im Wald bereiten sich auf den Winter vor. Laubbäume entziehen ihren Blättern das wertvolle Blattgrün und stellen die Fotosynthese ein. Eichhörnchen verstecken noch schnell ein paar Eicheln, um im Winter hin und wieder davon zu naschen. Wildschweine fressen sich Fettreserven an, um nicht zu frieren. Die Überwinterungstaktiken sind vielfältig und faszinierend.
Beim ersten Kälteeinbruch in den letzten Wochen begaben sich auch unsere glänzenden Waldbewohner, die Lurche, in die Winterstarre, informiert das Kreisforstamt des Rhein-Neckar-Kreises. Unter dem Begriff „Lurch“ werden alle Amphibien zusammengefasst, die auf eine Fortpflanzung in Gewässern angewiesen sind. Dazu gehören Schwanzlurche wie der Feuersalamander, und Froschlurche wie Erdkröten, Frösche oder Gelbbauchunken.
In den vergangenen trocken-heißen Jahren (2018-2022) führten Dürren im Sommer zu einem Rückgang des Fortpflanzungserfolgs, da Laichgewässer zu schnell ausgetrockneten. Dieses Problem ist den Waldbesitzenden, Forstleuten und der Unteren Naturschutzbehörde bewusst. Im Herbst ziehen sich Amphibien in ihre Winterquartiere zurück, verlangsamen ihren Stoffwechsel und harren in Erdlöchern, Wurzelstöcken und Erdspalten aus, bis die Wärme des Frühlings sie wieder aufweckt. Die Zeit im Herbst wird deshalb zur Anlage und Pflege von Laichgewässern genutzt – wie jetzt im Wald der Pfälzer Katholischen Kirchenschaffnei Heidelberg.
Dort wurden im Rahmen der Waldbewirtschaftung drei neue Feuchtbiotope auf Gemarkung Lobenfeld angelegt. „Es ist uns besonders wichtig, das Stiftungsvermögen nachhaltig zu bewirtschaften und die Schutz-, Nutz-, und Erholungsfunktion des Waldes in Einklang zu bringen“, erzählt Alexander Ehrhard, Leiter des Sachgebiets Forstwirtschaft der Erzdiözese Freiburg. In den letzten Jahren wurden in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde des Rhein-Neckar-Kreises im Waldgebiet nahe des Steinernen Tischs mehrere Feuchtbiotope geschaffen. Andreas Weidenthaler von der Unteren Naturschutzbehörde freut sich über das Engagement der Waldbesitzer: „In der Schaffnei konnten durch die Anlage von Laichgewässern in den letzten Jahren bereits Erfolge in der Reproduktion von Amphibien beobachtet werden. Es wäre schön, wenn dieser Erfolg auch bei den neu angelegten Laichgewässern beobachtet werden könnte“.
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