Aktionstag der Feuerwehr Nußloch zog Groß und Klein in ihren Bann

Feuerwehr-Kommandant Bernd Rensch

(ul – 26.10.22) Einmal im Jahr ist bei der Feuerwehr „Hauptübung“. Dann präsentiert sich die Freiwillige Wehr mit ihrem Können und ihren Gerätschaften ihrem Bürgermeister als oberstem Dienstherrn, und ebenso der Nusslocher Bürgerschaft, die es das Jahr über zu schützen gilt. Am vergangenen Wochenende lief diese Leistungsschau unter dem Titel „Aktionstag“, und tatsächlich war der Nachmittag auf dem Lindenplatz gespickt mit Vorführungen, bei denen die Feuerwehrfrauen und -männer ihre Leistungsfähigkeit und ihr feuerwehrtechnisches Können unter Beweis stellten.

Besonders wichtig war der Feuerwehr an diesem Tag, dass die jungen und erwachsenen BesucherInnen auch aktiv erleben sollten, was es bedeutet, mit den Geräten umzugehen oder im Fahrzeug zu sitzen. So hatten die Kinder große Freude und teilweise auch erkennbare Ehrfurcht, wenn sie hoch in das Löschfahrzeug kletterten und dort auf den Sitzen Platz nehmen durften, auf denen sonst die Wehrleute auf ihrem Weg zum Einsatzort sitzen.

Ein halbes Dutzend interessanter Stationen auf dem Lindenplatz


Mal einen echten Feuerwehrhelm aufsetzen? Kein Problem, doch: „Mann, ist der schwer!“ Oder ins Führerhaus klettern? „Das ist aber hoch!“ Überall gab es für die Kinder Technik zum Staunen und zum Anfassen. Und nicht nur die Wehrleute gaben Erklärungen und halfen bei Ein- und Aussteigen, sondern auch Jungen und Mädchen vor der Nusslocher Jugendfeuerwehr waren dabei und begeisterten ihre Altersgenossen mit ihrem Fachwissen.

Zusammen mit den Eltern oder Begleitpersonen konnten die Kinder dann auch einmal das „schwere Gerät“ der Feuerwehr ausprobieren. Mit der stählernen „Hydraulik-Schere“ eine Autotür durchschneiden oder mit einer schweren Säge Blech zu schneiden wie zu Hause den Kuchen, beeindruckte nicht nur die kleinen, sondern auch die großen Besucher. Selbstverständlich begleiteten an jeder Station erfahrene Feuerwehrleute diese Mitmach-Aktionen und stellten sicher, dass alles garantiert unfallfrei ablief und die Last der bis zu 30 Kilogramm schweren Geräte durch etwas „Tragehilfe“ von den jungen Besuchern auch bewegt werden konnten.

Zahlreiche weitere Stationen zogen die Besucher in Ihren Bann, wie beispielsweise ein großes Arbeitszelt, das mit einer Nebelmaschine mit dichten weißen Schwaden gefüllt wurde, bis innen nichts mehr zu erkennen war. Hier kam aber dann die Wärmebildkamera zum Einsatz, die von den Jungen und Mädchen eifrig genutzt wurde, um durch den Nebel hindurch ins Zelt zu schauen. Plötzlich erkannten sie dann auf dem Monitor der Kamera Tisch und Stuhl im Inneren des Zeltes. Und wo mit bloßem Auge vor lauter Rauch nichts zu sehen war, erschien auf dem Bildschirm der Spezialkamera eine lebensgroße Puppe in der Ecke des Zeltes. Genau so kann die Feuerwehr bei Brandeinsätzen mit der Wärmebildkamera vermisste Personen rasch auffinden und retten, auch wenn sie mit bloßem Auge kaum zu erkennen gewesen wären.

An einer weiteren Station galt es, Wasser auszusaugen und abzupumpen, wie es beispielsweise bei Hochwassereinsätzen Aufgabe der Feuerwehr ist. Hier musste der Brunnen die Übungskulisse abgeben. Und mit einer pressluftbetriebenen Hebeanlage konnten die Kinder zeigen ob es ihnen gelingt, einen erwachsenen Feuerwehrmann per kleiner Bewegung am Joystick in die Höhe zu heben – und dabei so vorsichtig vorzugehen, dass auf der Hebebühne aufgestellte Wasserbecher nichts verschütteten.

Ein Höhepunkt des Nachmittags, zu dem neben mehreren Hundert Besuchern auch Bürgermeister Joachim Förster und zahlreiche Gemeinderatsmitglieder auf den Lindenplatz kamen, war die Vorführung einer simulierten Personenrettung. In einem Labyrinth aus Holzpaletten war es die Aufgabe zweier Feuerwehrleute, mit schweren Atemschutzgeräten und ohne Sicht in den hier dargestellten unbekannten Raum vorzudringen. Diesen Raum suchten sie nach verletzten Personen ab, überwanden dabei zahlreiche Hindernisse und fanden schließlich auf einer Couch eine lebensgroße Dummy-Puppe. Die  rund 80 Kilogramm schwere Puppe transportierten sie dann zum Ausgang des Labyrinth, den ganzen Weg auf den Knien rutschend, wie das bei einem echten Brandeinsatz aus Sicherheitsgründen auch üblich ist.

Mit großem Applaus quittierten die Besucher diese Vorführung begeistert und alle waren sichtlich beeindruckt von dieser äußerst anstrengenden Rettungsleistung der Feuerwehrleute. Da durfte am Ende für die kleinen Besucher auch eine Waffel nicht fehlen, die von den Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehr am heißen Waffeleisen gebacken und ausgegeben wurde. „Rundum ein sehr interessanter und gelungener Nachmittag mit vielen begeisterten Besuchern“, da waren sich Bürgermeister Joachim Förster und Feuerwehr-Kommandant Bernd Rensch am Ende einig. „Die Feuerwehr hat wieder einmal bewiesen, auf welch hohem Ausbildungs- und Leistungsstand sie ist“, urteilte der Bürgermeister am Ende und bedankte sich bei der Freiwilligen Feuerwehr für ihr ganzjähriges hohes Engagement für Nußloch und die Bürgerschaft.

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