Reiche Ernte für die Zukunft: Sinsheim und Waibstadt sammeln 6,5 Tonnen Waldsaatgut

Bildinformationen (Foto: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis) Üppige Saatguternte in den Wäldern der Städte Sinsheim und Waibstadt: Herr Stingel (links) mit seinen Mitarbeitern und Revierförster Keller (r.) vor dem beladenen LKW.

(rnk – 30.10.24)Für den Wald von morgen – üppige Saatguternte in den Wäldern Sinsheims und Waibstadts

Der Herbst ist auch in der Forstwirtschaft Erntezeit. Die Samen vieler Waldbäume kommen in diesen Wochen zur Reife. Zwar setzen Försterinnen und Förster schon seit Jahren bei der Waldverjüngung hauptsächlich auf die Natur und arbeiten mit den vor Ort keimenden Sämlingen. Doch wenn kein passender alter Baum in einem Waldbereich steht oder wenn Stürme oder Käfer sehr schnell die alten Bäume zum Absterben bringen, muss der Nachwuchs aus der Baumschule kommen. Damit diese mit den in unserer Region typischen genetischen Merkmalen ausgestattet sind, fand in diesem Herbst im Rhein-Neckar-Kreis wieder eine groß angelegte Saatguternte statt.

 

Viele Handgriffe waren nötig, bis die insgesamt 6,5 Tonnen Eicheln und Esskastanien in Säcken und Kisten verpackt, gewogen und im LKW verstaut waren. Jede der einzelnen Eicheln und Kastanien wurden dabei mühsam von Hand aufgelesen. Im Stadtwald Sinsheim wurden in den letzten zwei Wochen insgesamt 6,2 Tonnen Eicheln gesammelt. Zudem kamen noch 300 Kilogramm Esskastanien aus dem Stadtwald Waibstadt.

 

An der Sammelstelle in der Halle des Bauhof Sinsheim-Eschelbach wurden die Säcke mit dem gesammelten Saatgut zwischengelagert, anschließend wurde unter den kundigen Augen von Revierförster Rüdiger Keller das Saatgut begutachtet, gewogen und das Gesamtgewicht ermittelt. „Durch die feuchte und milde Witterung sind die Eicheln schon am Keimen. Sie sind so nicht sehr lange lagerfähig und müssen jetzt schnellstmöglich zur Aussaat gebracht werden“ erklärt Christian Tubach, Förster im Kreisforstamt des Rhein-Neckar-Kreises und Experte für die Saatguternte.

 

Bevor das Saatgut gesammelt und in Baumschulen ausgesät werden darf, müssen sich die Mutterbäume einer genauen Prüfung unterziehen. Um sicherzustellen, dass aus den Pflänzchen zukünftig gesunde und wertvolle Bäume wachsen, darf nur in amtlich anerkannten Waldbeständen Saatgut geerntet und anschließend verkauft werden. Damit will man sicherstellen, dass die Waldbesitzenden Pflanzgut erhalten, welches an die örtlichen Bedingungen ihres Waldes angepasst ist.

 

Bestmögliche Startbedingungen für die nächste Waldgeneration

Die gesunden und gut gewachsenen über hundert Jahre alten Eichen im Stadtwald von Sinsheim haben das gesetzlich vorgegebene Anerkennungsverfahren durchlaufen. Gleiches gilt für die Esskastanien im Stadtwald Waibstadt. Saatgut-Experte Tubach freut sich besonders auf die jungen Bäume: „Weil wir so viel Saatgut liefern, kann der Rhein-Neckar-Kreis bevorzugt die kleinen Eichen und Kastanien aus der Baumschule kaufen. So können wir sicher sein, dass wir bestmögliche Startbedingungen für die nächste Waldgeneration haben.“


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