Zuwachs bei den Gürtelvaris – Jungtier im Gehege bei Kletterübungen zu sehen

Mutig und neugierig zeigt sich der jüngste Nachwuchs bei den Gürtelvaris. (Foto: Zoo Heidelberg)

(zoo – 6.7.24)  Im Gehege der Gürtelvaris haben Zoo-Besucher den jüngsten Nachwuchs schon entdeckt. Das gerade mal einen Monat alte Jungtier ist bereits geschickt auf Seilen und Ästen unterwegs.

Die Vari-Gruppe im Zoo Heidelberg zählt somit aktuell sieben Mitglieder: Das Elternpaar und ihre fünf Jungtiere verschiedenen Alters. Während der Nachwuchs von den letzten Jahren eher die Sonnentage – durchaus auch mal entspannt in der Hängematte – genießt, ist das rund vier Wochen alte quirlige Jungtier eifrig dabei, alle Bereiche des Geheges zu erkunden.

Nach den ersten Wochen, die das Jungtier in einer geschützten Wurfhöhle verbracht hat, ist es inzwischen flink unterwegs und springt wagemutig von Ast zu Ast. Behände erklettert es Seile und hüpft gezielt auf den Rücken der Geschwister und Eltern.

Im Gegensatz zu anderen Lemurenarten tragen Varimütter das Jungtier eher selten direkt bei sich. Die geschickten Kletterer mit dem langen Schwanz, der ähnlich einer Balancierstange dabei hilft, das Gleichgewicht zu halten, sind daher bald nach der Geburt darauf angewiesen, ihre Kletterkünste zu optimieren. So kann das Kleine gemeinsam mit den Geschwistern die Anlage entdecken und seine Kletterkünste unter Beweis stellen.

Gürtelvaris zählen zu den Lemuren. Diese Primaten leben fast ausschließlich auf der Insel Madagaskar vor der Küste Afrikas. Wie andere Lemuren stehen auch Gürtelvaris als „Vom Aussterben bedrohte Tierart“ auf der Roten Liste der IUCN. Grund dafür ist die Jagd auf die Varis und ihr immer stärker eingeschränkter Lebensraum in den Regenwaldgebieten auf der Insel. Mit dem Artenschutzprojekt AEECL (Accociation Européenne pour l’Etude et la Conservation des Lèmuriens) engagiert sich der Zoo Heidelberg seit einigen Jahren direkt vor Ort für den Erhalt des Lebensraums der Lemuren. AEECL setzt sich durch die Einrichtung von Schutzgebieten und im Rahmen aktiver Bildungsarbeit dafür ein, den Lebensraum mit der einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt Madagaskars zu bewahren.

“Wir sind sehr glücklich, dass es bei unseren Gürtelvaris immer wieder gesunden Nachwuchs gibt“ erklärt Sandra Reichler, Kuratorin im Zoo Heidelberg. „Das klappt seit 2019 sehr gut bei uns im Zoo.“

Lemuren, die unsichtbaren Waldgeister: Die lauten Rufe der Lemuren dienen der Orientierung und sind sehr weit hörbar. Wer die klagend klingenden Rufe der Gürtelvaris hört, kann sich gut vorstellen, wie unheimlich diese Laute im dichten Regenwald klingen mögen, wenn man die Tiere nicht sieht. Da bleibt der Gedanke an Waldgeister nicht fern.


 

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